„Es ist mein Garten, ich lebe dafür.“ Das sagt Michael Blesch über den Porsche Nord Course, Austragungsort der Porsche European Open. Wer ist der Mann, der unweit von Hamburg einen der prestigeträchtigsten Plätze der European Tour kreierte? Die Antwort gibt es im Video.
Er gilt als der schwierigste Golfkurs Deutschlands, ist der längste Platz auf der European Tour und gehört zu den zehn längsten der Welt. Der Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur aufgrund seiner 7.057 Meter Länge eine internationale Fangemeinde erarbeitet.
Der Mann hinter der besonderen Anlage: Michael Blesch. Der Platz-Designer der Green Eagle Golf Courses gründete 1997 gemeinsam mit seinem Partner Ralf Lühmann den Golfclub bei Hamburg. Sie starteten mit dem Südkurs, 2008 kam der Nordkurs dazu, der seit 2018 als Porsche Nord Course für einmaliges und außergewöhnliches Platzdesign zwischen Wacholder und Heidesand steht. Das liegt an der Länge, aber auch an den vielen Wasserhindernissen, die bei 17 Bahnen ins Spiel kommen, an den spektakulären Aussichten über mehrere Löcher hinweg – und einem Gestaltungswillen Bleschs, der die ständige Veränderung zur Konstante erklärte.
Blesch hat über die vergangenen Jahre ausgebaut, optimiert, erweitert und so neben dem Platz auch dessen Ruf geformt. Er hat den unbedingten Willen zu gestalten, zufrieden ist er maximal in diesen Tagen kurz vor einem Turnier, wenn der Pflegezustand perfekt ist und die Sonne scheint. 2021 standen vor allem zwei neugestaltete Par 3 im Fokus.
An der 5 zog er das Wasser näher ans Grün, ließ wie an vielen Stellen des Platzes eine Naturtribüne aufschütten. Die 14 machte er zu einem besonderen Schmuckstück. Die Bahn wurde um 90 Grad gedreht, rund hundert Meter kürzer und verteidigt sich nun mit einem schmalen Grün, das nach vorne zu einem großen Wasserhindernis abfällt. „Eines der besten Par 3 der Welt“, sagt Blesch. Neben dem Grün verfolgten die Fans wie vielerorts auf dem Kurs das Geschehen von einem Hügel aus, der zudem einen Blick auf die Bahnen, 13, 15 und 16 bot. Auch zwei Bänke stehen dort. „Eine davon ist meine, der beste Platz in diesem Jahr“, sagt er lachend.
Er präsentierte den Profis auch weitere Änderungen, Bonsai-Kiefern, ein Kolosseum an der 18 – eine 40 Jahre alte Kiefer direkt vor dem Grün der 12. Insgesamt hat er 80.000 Tonnen Erde auf dem Kurs verteilt. Die Weltklassegolfer waren begeistert. Von einem „Major-Kurs“ war mehrmals die Rede. Doch Blesch findet immer noch etwas, was er besser machen will. „Bei uns ist nie Stillstand.“ Er liebt es, mit dem gelben Bagger den Wandel zu gestalten und sagt: „Ein Golfplatz ist ja nie fertig.“ Da können die Golfer noch so begeistert sein.