Stimmen Samstag: “Fast ein bisschen Major-Feeling”

Thomas, Detry | 68 Schläge (-4)

„Die erste Hälfte war schon solide, es fielen nur keine Putts. Auf der zweiten Hälfte lief es dann mit zwei schnellen Birdies und auch das unnötige Doppel-Bogey an einem der leichteren Löcher hat daran nichts geändert. Es ist ein wirklich harter Golfkurs, manche sprechen ja auch von einem US Open Setup. Es ist ähnlich wie bei der PGA Championship vor zwei Wochen: Du musst das Fairway treffen, sonst wirst du bestraft. Das ist Golf, das mir etwas entgegenkommt. Ich bin wirklich sehr zufrieden, das war sehr gutes Golf. Vor dem Turnier war ich zuhause und habe mal nicht an Golf gedacht, habe in meinem Garten gearbeitet – das hat wirklich gutgetan.“

Alexander Björk | 69 Schläge (-3)

„Ich spiele sehr gut in diesen Monaten, in der vergangenen Woche dann Zweiter in Dänemark. Aber die ersten Löcher hier waren eigentlich sehr schlecht. Dann fielen einige wichtige Putts und ab da war es dann sehr gut und ich konnte die Runde zum Guten wenden. Es hat sich noch länger gespielt als gedacht. Ich bin kein Longhitter, ich versuche Fairways zu treffen und dann mit langen Eisen das Grün anzugreifen.

David Law (SCO) | 69 Schläge (-3)

Das ist wahrscheinlich der schwierigste Platz, den wir das ganze Jahr über spielen. Mit drei unter Par zu starten, damit bin ich wirklich zufrieden. Ich war heute Morgen nicht besonders frisch, ich bin gestern Abend aus Dänemark angereist, also bin ich mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. Ich habe eigentlich die letzten vier Löcher nicht gespielt. Ich habe gestern 14 Löcher gespielt und hatte genug, ich war ein bisschen müde. Ich habe die letzten vier Löcher blind gespielt. Dass ich sie in zwei unter gespielt habe, freut mich sehr.

Im Großen und Ganzen war ich in der letzten Zeit ziemlich gut vom Abschlag bis zum Grün und habe nur keinen einzigen Putt gelocht. Heute habe ich tatsächlich einige gelocht, also war es schön zu sehen, dass der Ball reingeht. Diese Woche ist es eher ein Sprint, man muss schnell loslegen und durchhalten. Auf diesem Platz darf man nicht aggressiv werden, man muss sich an seinen Spielplan halten, aber gleichzeitig ist man sich der Tatsache halbwegs bewusst, dass es diese Woche nur 54 Löcher sind, also muss man Birdies machen, wenn man kann.

 

Marcel Schneider | 70 Schläge (-2)

„Ich bin absolut zufrieden mit der Runde. Ich glaube, richtig tief geschossen wird nicht auf dem Platz – und das kann man auch nicht, weil die Bedingungen einfach viel zu schwer sind. Ich denke nicht, dass jemand sechs, sieben unter Par spielt. Von daher bin ich gut dabei. Ich habe sehr solide gespielt, relativ wenige Fehler gemacht, bin auf der guten und sicheren Seite geblieben und habe ordentlich geputtet. Die Grüns scheinen mir zu liegen. Ich freue mich schon auf die nächsten zwei Tage.“

 

Bernd Ritthammer | 71 Schläge (-1)

„Ich war ja nach dem Start nach vier Loch schon drei über. Aber ich habe es geschafft, relaxed zu bleiben. Weil ich einfach weiß, dass es vor allem von Loch 10 bis 13 extrem tough ist. Ich habe dann eben weiter mein Ding gemacht, relativ solide gespielt und ein paar Putts gemacht. Vor allem das Putten hat sich sehr erfreulich angefühlt heute. Es unglaublich, wieder vor Publikum spielen zu dürfen und es macht riesen Spaß. Auch wenn die Bude jetzt nicht voll ist, es ist einfach so viel mehr Atmosphäre und reicht, um es so viel schöner für uns zu machen.“

Matthias Schwab | 70 Schläge (-1)

„Ein paar Löcher wurden noch einmal verlängert und das Rough ist ziemlich hoch – dementsprechend schwer spielt sich der Platz. Man sieht ja auch an den Scores, dass jede Runde unter Par wirklich ein sehr, sehr gutes Ergebnis ist. Es ein bisschen angenehmer, dass es nur über drei Runden geht – weil dadurch die Woche nicht anstrengend ist. Vier Runden Turniergolf sind für den Kopf schon sehr, sehr mühsam. Jetzt sparen wir uns eine Runde. Ich sehe das positiv.“

Martin Kaymer | 73 Schläge (+1)

„Ich war wirklich gut im Flow, hab sehr gut gespielt und fast keinen Fehlschlag gemacht. Aber die Gewitterunterbrechung hat mich echt rausgehauen, um ehrlich zu sein. Ich bin dann echt wieder schwierig reingekommen. Aber ich habe die ersten 13 Löcher solide Golf gespielt. Und wenn ich so die nächsten zwei Tage so weitermache, kann ich sehr zufrieden sein. Die Pause war wirklich bitter in dem Moment, weil es ja auch keinen Grund wirklich gab – im Nachhinein. Und dann aus dem Flow zukommen, war einfach schade. Aber ich versuch mich auf das Positive zu konzentrieren. Ich bin nicht raus dem Turnier raus. Das ist immer wichtig. Wenn ich jetzt noch zwei gute Runden spiele, bin ich vorne mit dabei. Ich spiel ja generell sehr gern in Deutschland. Und dann hast du auch noch ein paar Zuschauer und Fans, Familie war dabei, Freunde waren dabei – das ist immer schön. Auch wenn du dann für gute Schläge so einen kleinen Applaus bekommst.

 

Maximilian Kieffer | 74 Schläge (+2)

„Eigentlich liegt mir der Platz nicht so wirklich, weil er sich sehr, sehr lang spielt. Man hat viele lange Eisen in die Grüns und man hat es schwer zur Fahne zu kommen – und dann ist man auch vom Bounce abhängig. Aber ich habe schon sehr gut gespielt heute. Das würde ich schon so sagen. Bis zum Ende auf der acht. Da war ich im Wasser. Ich wollte den Ball noch spielen, weil er ganz okay lag. Dann hat sich der Ball bewegt. Das habe ich dem Referee gemeldet – und er war der Meinung, dass ich der Grund war, dass sich der Ball bewegt habe. Somit habe ich einen Strafschlag bekommen.“

Florian Fritsch | 74 Schläge (+2)

„War schon knackig. Das ist ja hier nicht so ein Platz, auf dem man sich reinfühlen kann, das ist eine echt stramme Wiese. Aber +2 ist wirklich in Ordnung. Ich bin ja hierhergekommen, mit der Erwartung, eine gute Zeit zu haben. Ich genieße es einfach, hier zu spielen. Es war wie ein Klassentreffen hier und das habe ich genossen. Natürlich will ich auch hier spielerisch mein Bestes geben – aber mir ist klar, dass ich schon lange draußen bin und auch nicht das Training hatte, um auf diesem Niveau hier bestehen zu können.

Marcel Siem | 74 Schläge (+2)

„Ich bin eigentlich richtig gut gestartet. Aber dann habe ich das On-Course-Interview gegeben auf der 10 – und dann drei Bogeys in Folge gespielt. Ich glaube, da reicht einfach meine Konzentration noch nicht, um mich da voll wieder zurückzuholen. Im Großen und Ganzen bin ich aber schon zufrieden. Mit sechs Schlägen hinter dem Ersten und einem Schlag hinter den Top 30 muss ich erstmal kleine Brötchen backen. Aber es war schon echt super und auch aufregend, wieder mit den Fans hier. Der Platz ist auch in einem hervorragenden Zustand, alle Spieler sind happy und es ist ein richtig guter Test – fast ein bisschen Major-Feeling. Es hat auf jeden Fall tierisch viel Spaß gemacht.“

Paul Casey | 75 Schläge (+3)

„Harter Tag auf dem Golfkurs. Ich meine, der Porsche Nord Course ist so lang, das Rough ist dicht. Ich glaube, der Golfkurs ist sogar noch schwieriger als bei der PGA Championship in Kiawah Island vor zwei Wochen. Wir waren in unserer Gruppe alle über Par. Von den fünf Par 5 kannst du eigentlich keines in zwei Schlägen erreichen, das macht es sehr, sehr schwer. Ich bin jetzt wohl ein wenig abgeschlagen. Aber die Führenden sind nicht so weit weg. Vielleicht ist noch etwas möglich, wenn ich schnell Birdies mache und das Leaderboard hochsprinte.“

 

Nicolai von Dellingshausen | 78 Schläge (+6)

„Ich kann das gar nicht fassen. Aber ich kann auch noch nicht mal böse sein gerade! Denn ich habe viele gute Schläge gemacht, mir viele Chancen erarbeitet – aber der Platz ist halt brutal, dass wirklich auch die kleinsten Fehler bestraft werden. Es ist irgendwie surreal gerade. Jetzt muss ich mich erstmal sortieren. Aber das Gute ist, dass ich nicht komplett frustriert bin. Die Schläge sind ja da und ich gebe mir die Chancen. Wenn ich sie dann rein mache, morgen, dann geht da auf jeden Fall noch was.“

Kaymer, Stenson, Wiesberger: Presserunden

Einen Tag vor dem Beginn der Porsche European Open 2021 stellten sich die Topstars Martin
Kaymer, Henrik Stenson und Bernd Wiesberger den Fragen der Journalisten. Alle drei rechnen sich gute
Chancen aus und fühlen sich bislang sehr wohl in Hamburg – auch wenn keiner einen einfachen Kurs in dieser
Woche erwartet.

Martin Kaymer

Anspruchsvoll, aber spaßig. So beschrieb Kaymer den Porsche Nord Course, der alle Profis vor eine große
Herausforderung stellen wird. „Ich bin einfach mal gespannt, wie lang wir den Golfplatz wirklich spielen
werden“, so der beste deutsche Golfer, dem das Setup entgegenkommen könnte. „Du musst schon wirklich
sehen, dass, wenn du einen Fehlschlag machst, du ihn auf der richtigen Seite platzierst. Und das macht mir
schon irgendwie Spaß, solche Plätze zu spielen, wo du mitdenken und vorplanen musst. Nicht einfach nur
ballern, irgendwie aufs Grün und dann die Birdies einsammeln.“ Sein Stamm-Caddie Craig Connelly wird ihm
bei diesem Vorhaben leider nicht helfen können. Stattdessen greift Kaymer auf seinen Bruder Phillip zurück,
der nicht zum ersten Mal die Tasche des zweifachen Major-Siegers trägt. „Wir haben auch schon damals viele
Turniere zusammen gespielt. Er kennt natürlich auch die European Tour und wir als Brüder werden dann auch
eine schöne Woche zusammen haben.“

Doch nicht nur Bruder Philipp ist in dieser Woche an Kaymers Seite. „Meine Freundin ist, wie schon in
Österreich, dieses Mal auch wieder dabei. Das ist schön. Mein Vater wäre auch noch gerne gekommen. Aber es
dürfen natürlich auch wirklich nur eine bestimmte Anzahl von Leuten dabei sein bei den Turnieren, die du
mitbringen darfst.“ An Unterstützung der Zuschauer wird es dem deutschen Fan-Liebling in dieser Woche aber
sicher nicht mangeln.

Henrik Stenson

Zu den Fan-Lieblingen darf sich auch der sympathische Schwede zählen, der in den ersten beiden Runden an
der Seite von Kaymer spielen wird (Tee Time: 13 Uhr, Tee 1). Doch nicht nur als Fan ist man froh, ihn in dieser
Woche hier in Hamburg begrüßen zu dürfen. Auch Stenson tut die europäische Luft sichtlich gut. „Es ist ein
schönes Gefühl“, schwärmte der ehemalige Open Champion. „Ich sehe viele alte Freunde und Spieler, die ich
normalerweise nicht so häufig treffe.“ Stenson wohnt seit einigen Jahren in den USA und kommt nur noch
gelegentlich über den großen Teich. „Es ist eine Rückkehr zum Essen und zur Kultur. Immerhin bin ich auf
europäischen Plätzen groß geworden und habe viele Jahre auf der European Tour gespielt.“

Doch Stenson hat in dieser Woche mehr vor als nur in Erinnerungen zu schwelgen. Nach einem sieglosen Jahr
2020 will er zu alter Stärke zurückkehren und gibt auch die Teilnahme am Ryder Cup noch nicht auf. Zumal er,
obwohl er bereits fünf Mal Teil des Teams war und davon drei Mal den Pokal in seinen Händen halten durfte,
beim Kontinentalvergleich noch eine Rechnung offen hat. „Alle Siege waren in Europa. Um meine Ryder-CupKarriere perfekt zu machen, würde ich gerne mal auf US-amerikanischem Boden gewinnen.“ In diesem Jahr
hätte er nochmals die Gelegenheit.

Bernd Wiesberger

Der Österreicher tritt als Vorwochensieger an, nachdem er beim Made in HimmerLand Turnier in Dänemark
seinen Titel erfolgreich verteidigte. Wiesberger kehrte dank seines achten European-Tour-Titels zurück unter
die Top 50 der Weltrangliste und ist damit bei der US Open in Torrey Pines gesetzt. „Ich habe Anfang dieser
Woche einen Flug nach San Diego gebucht“, so der 35-Jährige, dem jedoch auch bewusst ist, dass ihm diese
Woche nichts geschenkt wird. „Für einen selber ist es natürlich gut zu wissen, dass man eine Woche vorher
gewonnen hat, aber wir fangen alle wieder bei null an und von dem her bekommt man da keine Schläge
geschenkt oder irgendeinen Bonus.“ Und doch zeigte sich Wiesberger optimistisch, dass er weiter auf der
Erfolgswelle surfen kann. „Normalerweise war es bei mir immer so, dass ich dann über einen gewissen
Zeitraum ganz gutes Golf gespielt habe. Und ich hoffe natürlich, dass der Sieg aus der vergangenen Woche dies
auch wieder auslöst. Vor allem, weil wir jetzt in einen wichtigen Sommer mit großen Turnieren gehen.“

Der Startpunkt für diese entscheidende Phase könnte also deutlich schlechter sein. Zumal Wiesberger mit dem
Ryder Cup im September ein großes Ziel vor Augen hat. „Idealerweise spiele ich noch ein paar Turniere wie
letzte Woche“, erklärte Österreichs Nummer eins. Aktuell liegt Wiesberger noch knapp außerhalb der Ränge,
die eine automatische Qualifikation für den Ryder Cup bedeuten würden. „Ende August wird abgerechnet und
hoffentlich steht dann mein Name auf der Liste.“ Eine gute Woche hier in Hamburg wäre ein weiterer Schritt in
Richtung Whistling Straits, dem Austragungsort des diesjährigen Ryder Cups.

 

Night Shootout: Top-Stars lassen es krachen

Auf der 17. Bahn des Porsche Nord Course ging es am späten Donnerstagabend noch nicht um den Porsche Taycan Turbo S Cross Turismo, der dort in der Turnierwoche als Hole-in-One-Preis auf den erfolgreichen Kunstschützen wartet. In einem Nearest-to-the-Pin-Contest spielten die Top-Stars des Turniers untereinander aus, wer als erster Spitzenreiter des Events das Leader’s Car, einen Taycan Turbo S, bis zum Turnierauftakt am Samstag fahren darf.

Am spektakulär beleuchteten Par 3 sorgten Titelverteidiger Paul Casey, Martin Kaymer, Henrik Stenson, Abraham Ancer und Max Kieffer für eine Sternstunde und brillierten nicht nur stellenweise mit Schlägen, die Zentimeter neben der 155 Meter entfernten Fahne zum Liegen blieben. Mit dem tatsächlich letzten Schlag beendete Henrik Stenson das beeindruckende erste Night Shootout mit einem lauten Knall. Er traf nicht ins Loch, er traf nicht einmal das Grün – doch er traf die Drohne, die über ihm für die Bilder aus der Luft zuständig war.

Zentimeter-Entscheidung
Für den Sieg reichte der Kunsttreffer nicht. Den holte sich Martin Kaymer mit 35 Zentimetern vor Paul Casey, der im Probe-Durchgang auf 36 Zentimeter gekommen war, es in seinen offiziellen drei Versuchen jedoch „nur“ auf 46 Zentimeter brachte. So musste Titelverteidiger Casey dem Deutschen am Ende die Schlüssel für das Leader’s Car überreichen – und Kaymer düste als erster Sieger eines Night Shootouts auf dem Porsche Nord Course in die dunkle Nacht.

„Das war wirklich eine schöne und lustige Aktion heute Nacht“, sagte Martin Kaymer am nächsten Morgen, als er mit dem Leader’s Car wieder auf die Anlage kam. „Es war meine erste Fahrt mit diesem Auto – was eine Kraft. Unglaublich beeindruckend.“ Auch Abraham Ancer war begeistert vom Night Shootout: „Es war super. Und Henriks Schlag? Unfassbar.“

„Rundum gelungener Abend“
„Es hat großen Spaß gemacht, den Jungs zuzusehen – auch weil sie selbst so eine Freude hatten. Nach einem langen Tag auf der Anlage war das keine Selbstverständlichkeit“, sagte Turnierdirektor Dirk Glittenberg, Geschäftsführer der U.COM Event. „Und die Schläge wecken tatsächlich die Hoffnung, dass es in diesem Jahr etwas werden könnte mit dem Hole-in-One an der 17.“

Die Top-Stars und ihre Begleitpersonen hatten vor dem Night Shootout ein besonderes Dinner im Garden Bistro am 18. Fairway genossen. 3-Sterne-Koch Thomas Bühner hatte seine Gäste mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnt. „Das Essen war großartig“, schwärmte Ancer. Und Kaymer ergänzte: „Das war wirklich ein rundum gelungener Abend.“

 

Casey, Ancer, Kieffer: Highlights der Presserunden

Maximilian Kieffer, Abraham Ancer und Paul Casey stellen sich zwei Tage vor Beginn der Porsche European Open den Fragen der Journalisten. Auf den virtuellen Pressekonferenzen sprechen die drei Protagonisten neben der Freude über die Rückkehr der Zuschauer unter anderem über die große sportliche Herausforderung, denen sich die Profis in dieser Woche stellen müssen. Dabei wurde eine Sache sehr deutlich: Der Porsche Nord Course ist, um Ancer zu zitieren, ein „Biest“.


Maximilian Kieffer

Nach zuletzt drei verpassten Cuts in Folge will Kieffer in dieser Woche wieder zu der Konstanz zurückfinden, die ihm in Österreich und auf Gran Canaria den zweiten Platz einbrachte. Eine konkrete Zielplatzierung hat der 30-Jährige jedoch nicht im Kopf. Dies sei nicht „zielführend“, so Kieffer, der aber auf jeden Fall den Cut schaffen und „dann am Montag noch eine gute Runde“ hinterherlegen will. Die Unterstützung ist ihm in dieser Woche jedenfalls gewiss. Nicht nur ein Großteil der jeweils 2.000 Zuschauer pro Tag werden Kieffer vor Ort die Daumen drücken. Auch Kieffers Eltern treten die Reise nach Winsen (Luhe) an. „Die beiden sind ziemliche Golf-Fans und freuen sich, einfach mal wieder ein Golfturnier anschauen zu können.“

Auf seine Einschätzung zum Porsche Nord Course angesprochen, äußerte Kieffer leichte Bedenken, ob seiner eigenen Stärken und Schwächen: „Es ist halt nicht unbedingt ein Platz, der mir liegt. Das muss man schon sagen. Der Platz ist sehr lang und Länge ist nicht so meine Stärke – eher so die Präzision.“


Abraham Ancer

Etwas mehr Länge vom Tee würde sich auch Ancer in dieser Woche wünschen. „20 bis 30 Yards mehr mit dem Driver würden mir definitiv helfen.“ Bei seinem geteilten achten Rang bei der US PGA Championship auf Kiawah Island bewies der Mexikaner aber bereits, dass er auch auf den langen Wiesen mithalten kann. Beim Pro-Am am Mittwoch spielte Ancer den Porsche Nord Course das erste Mal in seinem Leben. Dort entpuppte er sich als „absolutes Biest“. Trotzdem freut sich die Nummer 17 der Welt, die sich selbst als großen Porsche-Fan bezeichnet, auf den anspruchsvollen Test.

Über seinen ersten Besuch in Deutschland fand Ancer nur positive Worte. „Bislang ist es sehr gut. Alle Menschen sind nett und das Hotel ist großartig. Nur leider können wir nicht viel machen. Ich würde so gerne rausgehen und die Stadt kennenlernen.“ Die Sightseeing-Tour will Ancer aber definitiv nachholen, sobald es wieder möglich ist. „Ich komme zurück, wenn alles wieder etwas normaler ist.“

Generell scheint Ancer ein leidenschaftlicher Globetrotter zu sein, der noch viele verschiedene Länder erkunden will. „Ich liebe das Reisen und will an Plätze, die ich noch nicht kenne. Und was gibt es Besseres, als dies mit Golfturnieren zu verbinden.“


Paul Casey

Dass sich Porsche-Markenbotschafter Casey in Deutschland wohlfühlt, erkennt man am breiten Grinsen, das der Engländer fast ununterbrochen in seinem Gesicht trägt. Und er hat allen Grund dazu. Casey tritt in dieser Woche als Titelverteidiger der Porsche European Open an und freut sich auf die Rückkehr der Fans. „Es ist wunderbar. Die Fans sorgen für eine Atmosphäre, die wir alle vermisst haben.“ Ein weiterer Grund für die gute Laune ist Caseys Vorliebe für schnelle Autos – allen voran die von Porsche. „Ich kann mit meinem Lieblingsauto durch Hamburg fahren. Ich bin in Quarantäne. Also sagen wir es so: Ich nehme den weiten Weg nach Hause, wenn ich in die Bubble zurückkehre.“ Aber Casey hat auch viele Freunde in Hamburg und genießt, Teil der Porsche-Familie zu sein. „Wir reden über Golf und Autos. Da fällt es einem leicht zu grinsen.“

Nachdem die Porsche European Open im vergangenen Jahr ausfallen musste, freut sich Casey, endlich seinen Titel verteidigen zu können. „Wissend, welche Energie und welch Geld in das letztjährige Event gesteckt wurde, kann ich mir nur vorstellen, wie enttäuschend es für alle war, dass das Event nicht stattfand. Man kann die Erleichterung und Freude in den Gesichtern aller sehen. Es könnte nicht besser sein.“

Austragungsort der Porsche European Open begeistert Golfer

Michael Blesch ist bereit. Der Gründer und Platz-Designer der Green Eagle Golf Courses steht am 18. Grün und koordiniert die finalen Vorbereitungen vor der vierten Austragung der Porsche European Open (5. – 7. Juni) auf dem Porsche Nord Course – einem Platz, der auf der European Tour seit der Premiere 2017 für Aufregung sorgt. Er gilt als schwierigster Golfkurs Deutschlands, ist längster Platz der European Tour und unter den zehn längsten der Welt zu finden. Das „Green Monster“, wie Rock-Legende Alice Cooper den Kurs einst nannte, hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur aufgrund seiner 7.057 Meter Länge eine internationale Fangemeinde erarbeitet.

„Es ist ein Zeichen für einen tollen Golfkurs, wenn man sich gut an einzelne Bahnen erinnern kann. Hier ist es sogar ziemlich leicht. Das ist ein großes Kompliment“, sagt beispielsweise Titelverteidiger Paul Casey über den Porsche Nord Course. Michael Blesch freut sich über die Komplimente, die von allen Seiten auf ihn einprasseln. Es ist der Lohn für die unermüdliche Arbeit an diesem riesigen Areal Heideland in Winsen/Luhe vor den Toren Hamburgs.

1997 gründete er gemeinsam mit seinem Partner Ralf Lühmann Green Eagle Golf Courses. Sie starteten mit dem Südkurs, 2008 kam der Nordkurs dazu, der seit 2018 als Porsche Nord Course für einmaliges und außergewöhnliches Platzdesign zwischen Wacholder und Heidesand steht. Das liegt an der Länge, es liegt aber auch an den vielen Wasserhindernissen, die bei 17 Bahnen ins Spiel kommen, an den spektakulären Aussichten über mehrere Löcher hinweg – und einem Gestaltungswillen Bleschs, der die ständige Veränderung zur Konstante erklärte.



Blesch hat über die vergangenen Jahre ausgebaut, optimiert, erweitert und so neben dem Platz auch dessen Ruf geformt. Er hat den unbedingten Willen, zu gestalten, zufrieden ist er maximal in diesen Tagen kurz vor dem Turnier, wenn der Pflegezustand perfekt ist und die Sonne scheint. „In diesem Jahr sind die 5 und die 14 sehr spannende Löcher für mich“, sagt Blesch über die zwei neugestalteten Par 3. 

An der 5 zog er das Wasser näher ans Grün, ließ wie an vielen Stellen des Platzes eine Naturtribüne aufschütten. Die 14 machte er zu einem besonderen Schmuckstück. Die Bahn wurde um 90 Grad gedreht, rund hundert Meter kürzer und verteidigt sich nun mit einem schmalen Grün, das nach vorne zu einem großen Wasserhindernis abfällt. „Eines der besten Par 3 der Welt“, sagt Blesch. Neben dem Grün sollen die Fans wie vielerorts auf dem Kurs das Geschehen von einem Hügel verfolgen können, der zudem einen Blick auf die Bahnen, 13, 15 und 16 bietet. Auch zwei Bänke stehen dort. „Eine davon ist meine, der beste Platz in diesem Jahr“, sagt er lachend, „muss ich noch reservieren“. 

Er hat den Profis wieder einige Änderungen präsentiert, Bonsai-Kiefern, ein Kolosseum an der 18 – eine 40 Jahre alte Kiefer direkt vor dem Grün der 12. Insgesamt hat er 80.000 Tonnen Erde auf dem Kurs verteilt. Blesch ist gespannt, was die Weltklassegolfer sagen. „Der Porsche Nord Course ist besser in Schuss denn je“, sagt Blesch. Doch selbst, wenn sie keinerlei Kritik äußern würden, würde er immer weiter machen. Er liebt es, mit dem gelben Bagger den Wandel zu gestalten und sagt: „Ein Golfplatz ist ja nie fertig.“ Da können die Golfer noch so begeistert sein.

Perfekter Auftakt – glänzende Aussichten im Pro-Am

Das Pro-Am ist der traditionelle Start einer jeden Turnierwoche – und für die Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis. Über 18 Löcher dürfen Amateure einen Golfprofi über die Runde begleiten, ihn hautnah bei der Arbeit erleben und dabei noch selbst Golf spielen auf einem an diesem Tag für die Porsche European Open perfekt präparierten Kurs.

Es waren also viele glückliche Gesichter zu sehen an diesem Mittwoch auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses. Die Amateure, die mit Weltklassegolfern wie Martin Kaymer, Paul Casey, Abraham Ancer oder Henrik Stenson auf die Runde gingen, genossen die Zeit und lernten bei besten äußeren Bedingungen zudem eine ganze Menge.

 

 

Einer dieser Amateure war selbst jahrelang im Spitzensport erfolgreich: Moritz Fürste. Der zweimalige Olympiasieger im Hockey ist mittlerweile begeisterter Golfer (Handicap 7) und schwärmte nach der Runde mit Golfprofi Nicolai von Dellingshausen: „Es hat einen Riesenspaß gemacht. Ich habe den Ball richtig gut getroffen und bin echt zufrieden mit meinem Spiel.“ Keine Fehleinschätzung des Welthockeyspielers von 2021 – beispielsweise chippte er auf Bahn 2 direkt zum Birdie ein und bewies damit einmal mehr sein phänomenales Ballgefühl als ehemaliger Welthockeyspielers.

Zwei Flights nach von Dellingshausen und Fürste kam Titelverteidiger Paul Casey das 18. Fairway entlang, scherzte mit seiner Gruppe und ließ mitten auf der Bahn noch ein Erinnerungsfoto schießen. „Das war cool, wir hatten eine tolle Zeit, der Platz ist in unglaublichem Zustand, auch wenn er heute mit dem Wind noch einmal schwieriger war“, sagte Casey. Die Amateure an der Seite waren nicht nur begeistert, sondern auch beeindruckt. Vor allem von Caseys entspannten Auftreten. Der dreimalige Ryder-Cup-Sieger gab einen Tag nach seinem Flug aus Arizona Schwungtipps und las auch mal die Putt-Linie für seine Mitspieler.

Mit dem diesjährigen Pro-Am der Porsche European Open 2021 ist somit ein wunderbarer Einstieg in eine Turnierwoche gelungen. Und der Tag bewies auch: der Porsche Nord Course ist bereit für die Rückkehr der Weltklasse.

 

„Green Monster“: Paul Casey stellt den Porsche Nord Course vor

Paul Casey ist der Golfer, der die Herausforderung Porsche Nord Course in der Geschichte der Porsche European Open über vier Tage bislang am eindrücklichsten gemeistert hat. Bei seinem Sieg 2019 kam er auf ein Gesamtergebnis von 14 unter Par – Rekordergebnis. Ein guter Grund, den Titelverteidiger zu fragen, worauf es beim „Green Monster“ bei der sechsten Austragung des prestigeträchtigen Turniers vom 5. bis 7. Juni 2021 ankommt.

Der Porsche Nord Course – vorgestellt von Paul Casey:

Kaymer im Talk: „Ich bin an Loch 7 oder 8 meiner Karriere“

01. Juni 2021 – Gutgelaunt in die Porsche European Open: Der Sky Live Talk in der Garden Lounge am 18. Fairway des Porsche Nord Course eröffnete als informatives und kurzweiliges Gesprächsformat die Turnierwoche auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses. Sky-Moderator Florian Bauer empfing Turnierdirektor Dirk Glittenberg, Geschäftsführer des neuen Veranstalters U.COM Event, Deniz Keskin, Leiter Brand Management & Partnerschaften des Titelpartners Porsche, und den zweimaligen Major-Sieger Martin Kaymer.

Dabei zeigten sich alle Gesprächsteilnehmer sehr glücklich darüber, dass trotz aller Schwierigkeiten nicht nur die Austragung des Turniers gesichert wurde, sondern zusätzlich sogar erstmals seit Oktober 2019 Golf-Fans einem Event der European Tour in Europa live beiwohnen können. „Zuschauer zu haben, ist eine tolle Sache für alle Beteiligten“, sagte Martin Kaymer und Dirk Glittenberg skizzierte noch einmal die Zitterpartie der Verantwortlichen bis zu diesem Tag, „an dem wir uns auf das Turnier freuen können“, wie es Deniz Keskin ausdrückte.

Freude über starkes Spielerfeld

„Es war wirklich ein Traum, Zuschauer empfangen zu dürfen“, verriet Dirk Glittenberg. „Dafür haben wir möglichst lange gewartet. Am Ende hat es sich ausgezahlt.“ So kommen 2000 Zuschauer pro Tag in den Genuss eines hochklassigen Spielerfelds, das von Martin Kaymer, Titelverteidiger Paul Casey, Major-Sieger Henrik Stenson und PGA-Tour-Star Abraham Ancer angeführt wird. „Wir sind sehr glücklich, ein super Spielerfeld“, sagte Turnierdirektor Glittenberg. „Wir sind stolz darauf und wissen, dass es natürlich auch am attraktiven Partner Porsche liegt, der Spieler anlockt.”

Glittenberg zeigte sich zudem begeistert vom Porsche Nord Course. „Wir haben hier eine absolute Top-Anlage, auch weil hier so positiv besessen gearbeitet wird. Es war ein Sensationsjob, das Commitment von Michael Blesch und seinem Greenkeeping-Team ist wirklich toll. Der Platz ist spektakulär und wird auch im Fernsehen gut aussehen.“

„Ich habe die Turniere vermisst“

Martin Kaymer hofft darauf, dass der Driver in der Turnierwoche auf dem langen Kurs gut läuft. Insgesamt zeigte er sich zufrieden mit seinem Spiel und bekräftigte seine Motivation, noch lange vorne mitspielen zu wollen. „Ich habe die Leidenschaft und den Spaß immer noch, sonst würde ich ja aufhören. Ich habe in der turnierfreien Zeit die Turniere vermisst.“ Er habe sich immer gefragt, „wie viele perfekte Schläge gelingen mir wohl auf der Runde unter Stresssituationen“.

Eine dieser Stresssituationen ist sicherlich der Abschlag der 17. Am Par 3 wartet der Hole-in-One-Preis, ein Porsche Taycan Turbo S Cross Turismo. Deniz Keskin nannte ihn „unser A-Game“. Welcher Profi sein bestes Golfspiel nach Hamburg mitgebracht hat – die Antwort gibt es ab Samstag auf dem Porsche Nord Course.

Deniz Keskin fasste die Gemütslage aller Beteiligten am Ende sehr gut zusammen, als er sagte: „Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, wieder ein Event mit Top-Golfsport und das noch vor Zuschauern erleben zu dürfen.“

Live von zuhause

Um den Zuschauern zuhause auch an den Folgetagen ein umfassendes TV-Erlebnis zu bieten, sind die Porsche European Open live an allen drei Turniertagen (Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonntag von 12.30 bis 18 Uhr und Montag von 9.30 bis 15 Uhr) auf dem Pay-TV-Sender Sky Sport sowie frei zugänglich als Livestream auf skysport.de und der Streaming-Plattform GOLFTV zu verfolgen. Eurosport sendet zudem täglich eine einstündige Zusammenfassung des Turniers am Morgen des Folgetags. Eine zehnminütige Highlight-Show wird bereits am Abend auf eurosport.de veröffentlicht. Sky Sport News berichtet ab Mittwoch täglich von der Anlage über das Event.

Auf der Turnier-Website entsteht ein Info-Hub mit einem multimedialen Angebot wie einem kostenlosen Livestream und einem Live-Scoring. Darüber hinaus werden Fans auf Social Media unter anderem die Möglichkeit haben, den Spitzenreitern des Turniers über den Hashtag #AsktheLeader Fragen zu stellen.

 

 

TV-Sendezeiten

Sky/GOLF TV (live) 

Samstag, 05.06. 14:00 – 18:00 Uhr

Sonntag, 06.06. 12:00 – 18:00 Uhr

Montag, 07.06. 09:30 – 15:00 Uhr

Eurosport Highlights

Sonntag, 06.06. 9.55 – 10.55 Uhr

Montag, 07.06. 9.50 – 10.50 Uhr

Dienstag, 08.06. 9.55 – 10.55 Uhr

Porsche European Open – Live von Zuhause

Um den Zuschauern zuhause ein umfassendes TV-Erlebnis zu bieten, sind die Porsche European Open live an allen drei Turniertagen (Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonntag von 12.30 bis 18 Uhr und Montag von 9.30 bis 15 Uhr) auf dem Pay-TV-Sender Sky Sport sowie frei zugänglich als Livestream auf skysport.de und der Streaming-Plattform GOLFTV zu verfolgen. Eurosport sendet zudem täglich eine einstündige Zusammenfassung des Turniers am Morgen des Folgetags. Eine zehnminütige Highlight-Show wird bereits am Abend auf eurosport.de veröffentlicht. Sky Sport News berichtet ab Mittwoch täglich von der Anlage über das Event.

Auf der Turnier-Website entsteht ein Info-Hub mit einem multimedialen Angebot wie einem kostenlosen Livestream und einem Live-Scoring. Darüber hinaus werden Fans auf Social Media unter anderem die Möglichkeit haben, den Spitzenreitern des Turniers über den Hashtag #AsktheLeader Fragen zu stellen.

 

TV-Sendezeiten

Sky/GOLF TV:

Samstag, 05.06.: 14:00 – 18:00 Uhr

Sonntag, 06.06.: 12:00 – 18:00 Uhr

Montag, 07.06.: 09:30 – 15:00 Uhr

 

Eurosport Highlights:

Sonntag, 06.06.: 9.55 – 10.55 Uhr

Montag, 07.06.:  9.50 – 10.50 Uhr

Dienstag, 08.06.: 9.55 Uhr – 10.55 Uhr

Casey: „Der Gejagte zu sein, ist eine schöne Position“

Paul Casey reist als Titelverteidiger zu den Porsche European Open nach Hamburg. Erstmals seit gut einem Jahr wird der Engländer, der inzwischen in Scottsdale, Arizona, lebt, dabei wieder europäischen Boden betreten. Im Interview mit dem Porsche Newsroom spricht der dreimalige Ryder-Cup-Champion über die Lehren aus der herausfordernden Zeit, die Gründe für sein sehr erfolgreiches Jahr auf der Tour, seine Freude, wieder vor Zuschauern abschlagen zu können – und die Mission Titelverteidigung bei den Porsche European Open, die vom 5. bis 7. Juni auf dem Porsche Nord Course bei Hamburg ausgetragen werden.

Paul, Sie haben bei ihrem Sieg bei den Porsche European Open 2019 immer von einem speziellen Erfolg gesprochen. Warum?
„Geschichte spielt in unserem Sport eine sehr große Rolle. Und dieses Turnier hat eine unglaubliche Geschichte. Es ist eines der wichtigen Events der European Tour, unter den bisherigen Siegern der European Open findet sich das Who is Who des Golfsports weltweit. Das ist, was zählt. Im Sport geht um es den Pokal und um die Namen, die auf dem Pokal zu finden sein. Jeder Spieler auf jeder Tour will doch die Turniere gewinnen, die seine Helden schon gewonnen haben. Und ich habe schon als Kind bei den European Open in England Anfang der 1990er das Scoreboard über den Platz in Walton Heath getragen. Das sind prägende Erinnerungen.“

Was ist schwieriger: einen Titel zu gewinnen oder einen Titel zu verteidigen?
„Verteidigen macht richtig viel Spaß, aber es ist mir noch nicht so gut gelungen. Ich habe es als Amateur geschafft, als Profi aber nur ein einziges Mal. Interessanterweise habe ich als Titelverteidiger weniger Druck, weil ich nichts mehr beweisen muss. Der Gejagte zu sein, ist eine schöne Position. Frustrierend sind nur knapp verpasste Siege. Das habe ich bei den Porsche European Open hinter mir, deswegen freue ich mich sehr auf die Titelverteidigung.“

Ihr Jahr ist bislang sehr erfolgreich. Sieg in Dubai, Top-Platzierungen in den Majors und in einigen weiteren Turnieren. Woher kommt die Konstanz?
„Ich habe seit diesem Jahr einen neuen Driver im Bag. Seither schlage ich ab wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dabei geht es nicht um die Länge, sondern vielmehr um die Kontrolle. Ich weiß, der Golfball macht keine komischen Dinge, die ich nicht erklären kann. Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen führt zu einem sicheren Schwung, ein Schneeballeffekt.“

 

Sie haben als Viertplatzierter den Sieg von Phil Mickelson bei der PGA Championship aus nächster Nähe erlebt. Was ziehen Sie aus dem zweiten Major des Jahres?
„Für mich mit meinen 43 Jahren ist Phil Mickelson mit über 50 wirklich eine Inspiration. Wichtig sind bei Phil zwei Dinge, denke ich. Er ist von Verletzungen verschont geblieben. Und er hat sich seine Leidenschaft für den Sport bewahrt. Er spielt auf einem Niveau wie vor zehn, 20 Jahren und er wirkt so fit wie nie. Seine anhaltende Motivation ist beeindruckend.“

Wie konserviert man die Leidenschaft für den Sport über Jahrzehnte?
„Für mich ist wichtig, andere Leidenschaften zu haben. Wenn Golf alles für dich ist, bist du schnell ausgebrannt. Gleichzeitig dürfen diese Leidenschaften aber nicht zu viel Zeit beanspruchen. Es geht um die Balance und jeder ist anders. Aber ich habe sehr viele Dinge, die mir großen Spaß bereiten, angefangen bei Sportwagen. Das hilft – gerade auch, wenn es Rückschläge gibt.“

Um Rückschläge geht es auch in der diesjährigen Kampagne, die Sie mit Porsche umgesetzt haben.
„Ja, wir haben uns mit den Schwierigkeiten befasst, die jeder manchmal hat, nach vorne zu kommen, gerade in den vergangenen eineinhalb Jahren. Hier sind wir wieder bei Motivation, bei Problemen und Krisen, die wir alle kennen. Im Sport konzentrieren wir uns häufig auf den Erfolg. Man sieht den Pokal, den Jubel. Aber ich verbringe 99 Prozent meiner Zeit damit, nicht den perfekten Schlag zu machen, nicht zu gewinnen. Es gibt so viele Zweifel, Verletzungen, Enttäuschungen, falsche Entscheidungen. Die Message ist: Du kannst an der Herausforderung wachsen. Schlage den nächsten Ball. Es geht um Durchhaltevermögen.“

Hört die Suche nach Perfektion jemals auf?
„Nein, es gibt immer Dinge, die zu verbessern sind, gerade am Golfschwung. Es geht um das eine Prozent hier und da. Das sind die wichtigen kleinen Schnipsel. Wir sind alle Perfektionisten in einem Sport, der nie perfekt beherrscht werden kann. Aber wir versuchen zu perfektionieren, was wir nicht perfektionieren können.“

Was Paul Casey in den vergangenen Monaten auf der Tour vermisst hat und welche spannenden Pläne leider nicht durchführbar sein, lesen Sie im kompletten Interview im Porsche Newsroom.

 

Porsche im Golfsport
Seit 2015 ist Porsche Titelsponsor der zur European Tour zählenden Porsche European Open und engagiert sich seit 2019 mit Automobil-Partnerschaften bei drei Turnieren auf der Asian und European Tour erfolgreich im Profigolfsport. Im vergangenen Jahr unterstützte Porsche darüber hinaus den UK Swing mit der Initiative „Golf for Good“ der European Tour. Zudem richtet der Sportwagenhersteller seit mehr als drei Jahrzehnten den Porsche Golf Cup aus. Die Turnierserie zählt zu den erfolgreichsten Kundenevents des Unternehmens. 1988 erstmals in Deutschland ausgetragen, hat sich der Porsche Golf Cup zu einer internationalen Veranstaltung entwickelt, an der zuletzt mehr als 17.000 Porsche-Kunden in 261 weltweit ausgespielten Qualifikationsturnieren teilgenommen haben. Großen Erfolg feiert der Porsche Golf Circle, eine internationale und App-basierte Community für golfbegeisterte Porsche-Kunden, die 2017 ins Leben gerufen wurde.