Stars der Porsche European Open im Quickfire-Interview

Golfer teilen die Liebe für ihren Sport, die Top-Stars, die in diesem Jahr bei den Porsche European Open am Start waren, eint noch mehr: die Leidenschaft für Sportwagen. Porsche Markenbotschafter und Titelverteidiger Paul Casey ist bereits als positiv motorsportverrückter Golfer bekannt, doch auch seine berühmten Kollegen Martin Kaymer, Abraham Ancer und Henrik Stenson haben großen Spaß an Beschleunigung und Geschwindigkeit.

 

Und so stellte sich das Quartett gerne den Quickfire-Fragen zu ihrer Sportwagen-Leidenschaft sowie dem Austragungsort der Porsche European Open, dem berüchtigten Porsche Nord Course. Dabei ging es nun auch mit Worten um den richtigen Speed. Die Antworten kamen schnell ­– und lieferten besondere Einblicke über erste Begegnungen mit einem Porsche, versteckte Talente und bislang unausgesprochene Berufswünsche.

Casey erinnerte sich lachend an seine erste Fahrt auf dem Rücksitz eines roten Porsche 944, Ancer an wilde Kunststücke und Kaymer an ein Rennen mit gebrochenem Fuß – das mit einem Sieg endete. Das Trio kann sich zudem durchaus vorstellen, im Motorsport aktiv geworden zu sein, wenn nicht das Golf-Talent größer gewesen wäre. Ohne seinen Sport sähe sich Casey heute als „sehr schlechten Rennfahrer“ und Kaymer ließ durchblicken, dass er auch als Racing Instructor Spaß gehabt hätte: „Ich glaube, ich habe ein gutes Gefühl für Autos.“

Die Freude an Sportwagen verbindet die vier Weltklassegolfer ebenso wie die Begeisterung für die enorme Beschleunigung des Porsche Taycan Turbo S – und die Bewunderung für den Porsche Nord Course, einer der herausforderndsten, aber auch spannendsten Golfkurse auf der Tour.

Dabei gefällt Casey und Kaymer besonders die in diesem Jahr neue 14. Bahn. Für Abraham Ancer ist die 17 auf dem Porsche Nord Course deswegen ein Lieblingsloch, weil er dort „ein Auto gewinnen kann“. Der Mexikaner verpasste in der Turnierwoche allerdings den Hole-in-One-Preis, einen Taycan Turbo S Cross Turismo. An seiner Leidenschaft hat das natürlich nichts geändert. Und das gilt auch für seine drei namhaften Golf-Kollegen.

Spaß auf der Autobahn: Abraham Ancer gibt Gas

Abraham Ancer schaute noch einmal aus dem Fenster, sagte let’s go“ ­– und fuhr hinweg. Sein Ziel: die Autobahn. ­„Es wäre so cool, wenn wir die auch bei uns in den USA und Mexiko hätten“, hatte der mexikanische Golfer vor der Abfahrt noch gesagt. Nun bekam er erstmals die Möglichkeit. Ancer, die Nummer 17 der Welt, ist der erfolgreichste männliche Golfer in der Geschichte seines Landes und ein großer Porsche-Fan. „Ich liebe, was sie machen. Und da war es für mich klar, dass ich nach Deutschland komme, um das Land kennenzulernen und natürlich auch, um Porsche auf der Autobahn fahren zu können.“

Das konnte er an diesem Freitag, einen Tag vor dem Beginn der Porsche European Open auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses. Von dort ging es mit einem Porsche Taycan Turbo S in Richtung Hamburg und zurück. „Dieses Auto ist echt unglaublich, ein Biest. Die Beschleunigung ist unvergleichlich. Da hat so viel Spaß gemacht.“

Auf dem Beifahrersitz nahm er seinen Caddie Dale Vallely mit. Auch in den USA sind beide zwischen Turnieren immer wieder gemeinsam im Auto unterwegs. „Aber nie so schnell“, sagte Vallely. „Es ist gut, dass Abraham so ein guter Fahrer ist. So war es wirklich beschleunigend – und gleichzeitig immer sicher.“

Das Können am Lenkrad hat sich Ancer auf einer Rennstrecke nicht weit von seinem Zuhause in Texas erarbeitet. „Da bin gerne hin mit meinem 718 Cayman GT4. Und bald werde ich auch einen 992 GT3 haben – darauf freue ich mich wirklich sehr“, so Ancer.

Stimmen Sonntag: “Toll, vor Publikum zu spielen”

Maverick Antcliffe | 71, 68 (-5)

„Ich kann gar nicht wirklich sagen, warum mir dieser Golfplatz bislang so gut liegt. Ich versuche einfach, Fairways und Grüns zu treffen. Ich versuche einfach, so weiterzumachen. Ich will geduldig bleiben. Es gibt viele tolle Löcher da draußen und man muss sich einfach in Position bringen und dann versuchen, die Chancen zu nutzen. Ich bin ein großer Porsche-Fan, es war knapp an der 17, fast hätte es gereicht für das Auto. Aber ich werde es noch einmal versuchen morgen.“

Matthew Southgate | 70, 69 (-5)

„Es ist meine Stärke, mich auf meinen Plan zu konzentrieren. Ich habe schon länger das Gefühl, dass ich zu den besten Spielern mit dem Driver weltweit bin, das gibt mir ein gutes Gefühl. Das hat jetzt gut funktioniert. Wenn die Bedingungen mit hohem Rough und engen Fairways so sind wie in dieser Woche ist es ein wirklich guter Test unserer Golf-Fähigkeiten, das mag ich. Für mich ist morgen, smart zu bleiben und schauen, dass alle Spaß haben beim Zuschauen. Wir stecken alle sehr viel Liebe in diesen Sport und ich hoffe, dass ich morgen keine Fehler mache, weil ich nicht fokussiert bin.

Eduardo Molinari | 75, 65 (-4)

„Alles war sehr gut, muss ich sagen. Mein Putten war anständig, nicht spektakulär, aber anständig. Alles in allem ein sehr guter Tag. Ich denke, es ist einer der besten Plätze, die wir das ganze Jahr über spielen. Es zeigt einfach, dass man den Ball gut treffen muss und dass jeder Teil des Spiels auf den Punkt sein muss. Wir sollten mehr Kurse wie diesen spielen. Ich habe nicht auf das Leaderboard geschaut, um ehrlich zu sein, ich habe nur versucht, eine gute Runde zu spielen, und das werde ich auch morgen versuchen.“

Marcel Schneider | 70, 74 (-1)

„Ich würde sagen, es war ein ordentlicher Tag. Unterm Strich hätte es aber etwas besser sein können. Ich habe die Eisen nicht so sicher geschlagen wie gestern – es waren aber auch deutlich längere Eisen ins Grün heute. Und da war es schwer, an die Fahnen ranzukommen. Ich habe aber versucht, geduldig zu bleiben und das auch geschafft. Und für morgen ist ja noch alles drin. Hier kann man schon auch drei, vier unter Par spielen. Aber da muss es schon glatt laufen. Schauen wir mal. Vor Publikum zu spielen ist toll und macht viel mehr Spaß. Ich hoffe, das ist erst der Anfang und es folgen noch einige Turnier mit Zuschauern.

Martin Kaymer | 73, 77 (+6)

„Ich habe wirklich versucht, meinen Score zusammenzuhalten und mir Chancen zu erarbeiten. Doch das Setup des Platzes war heute auch sehr schwer von den Fahnenpositionen her. Und viele Abschläge waren auch weit hinten. Ich habe heute einige Nackenschläge bekommen und an Bahn 9 gab’s dann den Knockout.  Unsere ganze Gruppe (Stenson, Ancer, d. Red.) hat relativ wenig Birdies gemacht, wir haben viele Lip-Outs gehabt und haben uns schwergetan, die Putt-Linien richtig zu lesen. Keiner von uns kam wirklich in den Flow rein. Ich war ja der Einzige, der zumindest gestern auf den ersten 13 Löchern solide gespielt hat. Diese Woche war schon eine gute Vorbereitung auf die US Open. Es ist wirklich einer der schwersten Plätze, den ich auf der European Tour gespielt habe und definitiv der schwerste Platz in Deutschland. Von daher war es für das Turnier, das in zwei Wochen ansteht, sehr gut, dass ich hier mitgespielt habe.“

Paul Casey | 75, 69 (Par)

„Ich habe viele sehr gute Bälle geschlagen, aber es ist einfach ein sehr schwieriger Golfplatz. Ich versuche, mich nicht frustrieren zu lassen. Wir spielen alle den gleichen Kurs. Das ist Golf. Es ist ein toller Golfplatz, diese Woche ist fantastisch. Ich habe heute sehr gut gespielt und vielleicht fallen morgen die Putts rein, die heute ausgelippt sind und dann kann ich den Blinker links setzen und aufholen.“

Henrik Stenson | 77, 77 (+10)

“Spielerisch ist es eine enttäuschende Woche für mich. Ich kämpfe mit meinem langen Spiel und dieser Platz hier ist ein langer Golfplatz mit schwierigem Rough. Man muss die Fairways und die Grüns treffen. Und immer, wenn es mir gelungen ist, ein Fairway zu treffen, habe ich das Grün beim zweiten Schlag verfehlt, und wenn ich das Fairway beim Abschlag verfehlt habe, ist die Chance auf Par natürlich gering, wenn man keine guten Eisenschläge hat. So ging es die ganze Woche hin und her und ich habe einfach nicht annähernd so gespielt, wie ich spielen muss, um den Cut zu schaffen. Eine enttäuschende Woche und sogar eine enttäuschende Gruppe. Das ist für niemanden von uns ein schönes Gefühl. Aber man muss sich davon erholen und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.”

“Es ist schön, die Fans wieder da draußen zu sehen und ich bin mir sicher, dass sie es genossen haben, wieder etwas Live-Golf zu sehen. Es ist also eine enttäuschende Woche auf dem Golfplatz, aber ich habe mich abseits des Platzes gut amüsiert. Wir befinden uns immer noch in einer Art Blase, aber alle sind freundlich und es herrscht eine nette Atmosphäre. Ich hoffe also, dass ich irgendwann in der Zukunft wiederkommen werde.”

Abraham Ancer | 76, 76 | (+8)

“Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mich schon eine ganze Weile auf dieses Event gefreut und ich wusste, dass der Golfplatz schwierig sein würde. Ich hatte bei so ziemlich allem ein bisschen zu kämpfen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich so schlecht spiele, aber ich habe einfach keine Birdie-Chancen bekommen – und selbst wenn ich sie hatte, habe ich nichts gelocht. Es ist so schade, denn ich war wirklich motiviert für dieses Event und ich denke, alle haben einen tollen Job gemacht. Wir haben einfach nicht sehr gut gespielt – auch als ganze Gruppe. Die Veranstalter haben einen tollen Job gemacht – gerade mit den ganzen COVID-Regeln. Ich meine, wir haben ein paar Fans hier draußen. Ich bin sicher, sie hatten eine tolle Zeit. Ich bin sicher, dass sie schon eine ganze Weile keinen Live-Sport mehr gesehen haben. Es war also schön, dass sie hier waren, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir ihnen eine bessere Show geboten hätten.

Sebastian Heisele | 75, 70 (+1)

„Ich bin definitiv zufrieden! Gerade nach gestern und dem Kampf mit 4 über nach 9. Es war ein schwieriger Start ins Turnier. Aber ich habe mich heute ganz gut gerettet. Und ich schaue natürlich, was ich morgen noch retten kann. Aber mein Spiel war heute auch wirklich besser als gestern. Ich habe viel mehr Fairways getroffen und da wird es natürlich einfacher als aus dem dicken Rough. Somit habe ich auch viel mehr Grüns getroffen und konnte die Bogeys von der Karte halten. Es ist wirklich schön, hier zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. Das waren jetzt schwierige 14/15 Monate für uns.  Umso schöner ist, die European Tour wieder so spielen zu können, wie wir sie eigentlich kennen – mit Publikum. Und es pusht natürlich einen auch immer, wenn man vor heimischem Publikum spielt.“

Matthias Schwab | 71, 72 (-1)

„Ich durchweg zufrieden. Auf den ersten Neun war mein Spiel sehr solide und ich habe ein paar wirklich gute Schläge gemacht. Am Ende habe ich’s dann versiebt, das muss man ehrlich sagen. Auf den zwei Par 5 an der 15 und an der 16. Da hat der Kurs seine Zähne gezeigt: wenn man nur ein bisschen off Line ist und man liegt im dicken Rough, geht es sofort rückwärts. Es ist etwas schwierig, in der einen Finalrunde morgen mit der Brechstange heranzugehen. Das ist auf dem Platz hier sicher kontraproduktiv. Ein Fehler und man ist ganz schnell weg vom Fenster. Die Strategie für morgen wird also ähnlich sein, wie heute – und wer weiß, vielleicht ist es ja mein Tag morgen.“

Maximilian Kieffer | 74, 73 (+3)

„Ich habe wirklich sehr gut gespielt heute, kaum ein Fairway verfehlt und auch kein Grün. Ich habe leider nicht so gut gescored und wenige Putts gelocht. Aber das Birdie am letzten Loch war natürlich wichtig, um den Cut zu machen. Es ist natürlich ein bisschen blöd jetzt mit nur noch einer Runde. Da kann ich mich nicht mehr so gut nach vorne arbeiten. Gerade jetzt, da ich meinen Rhythmus gefunden habe. Aber man sieht ja, es ist eng beisammen. Ich bin nur drei Schläge von den Top 20 entfernt. Und Top 20 wäre schon ein solides Ergebnis. Man muss hier einfach solide Schläge machen und kann auch nicht zu aggressiv sein auf diesem Platz. Man muss schon auch ein bisschen taktisch spielen.“

Marcel Siem | 74, 74 (+4) – Cut

Es war ein bisschen rough heute morgen und ich habe gleich mit Doppel-Bogey, Bogey begonnen. Ich habe mich aber dann ganz gut gefangen und bin eigentlich auch ganz zufrieden. Als Golfprofi mit +4 zu sagen, dass man gut gespielt hat, hört sich natürlich blöd an. Aber auf der Wiese hier ist das nicht schlecht! Der Platz gibt Dir nicht viele Birdies. Man muss blöde Fehler unterlassen.

Marc Hammer | 74, 74 (+4) – Cut

Ich habe wirklich gut gespielt und lag eins unter für die Runde nach der 14.  Ich konnte sehr viele Grüns treffen und eine Menge Putts machen. Aber am Ende war es dann doch relativ bitter mit den drei Bogeys auf den letzten vier Löchern. Ein doofer Abschlag rechts weg und dann den falschen Schläger genommen. Aber ich nehme die beiden 74er Runden gerne mit. Der Platz ist wirklich megaschwer – und hier zweimal zwei über zu spielen, da kann man schon echt happy sein.

Night Shootout: Top-Stars lassen es krachen

Auf der 17. Bahn des Porsche Nord Course ging es am späten Donnerstagabend noch nicht um den Porsche Taycan Turbo S Cross Turismo, der dort in der Turnierwoche als Hole-in-One-Preis auf den erfolgreichen Kunstschützen wartet. In einem Nearest-to-the-Pin-Contest spielten die Top-Stars des Turniers untereinander aus, wer als erster Spitzenreiter des Events das Leader’s Car, einen Taycan Turbo S, bis zum Turnierauftakt am Samstag fahren darf.

Am spektakulär beleuchteten Par 3 sorgten Titelverteidiger Paul Casey, Martin Kaymer, Henrik Stenson, Abraham Ancer und Max Kieffer für eine Sternstunde und brillierten nicht nur stellenweise mit Schlägen, die Zentimeter neben der 155 Meter entfernten Fahne zum Liegen blieben. Mit dem tatsächlich letzten Schlag beendete Henrik Stenson das beeindruckende erste Night Shootout mit einem lauten Knall. Er traf nicht ins Loch, er traf nicht einmal das Grün – doch er traf die Drohne, die über ihm für die Bilder aus der Luft zuständig war.

Zentimeter-Entscheidung
Für den Sieg reichte der Kunsttreffer nicht. Den holte sich Martin Kaymer mit 35 Zentimetern vor Paul Casey, der im Probe-Durchgang auf 36 Zentimeter gekommen war, es in seinen offiziellen drei Versuchen jedoch „nur“ auf 46 Zentimeter brachte. So musste Titelverteidiger Casey dem Deutschen am Ende die Schlüssel für das Leader’s Car überreichen – und Kaymer düste als erster Sieger eines Night Shootouts auf dem Porsche Nord Course in die dunkle Nacht.

„Das war wirklich eine schöne und lustige Aktion heute Nacht“, sagte Martin Kaymer am nächsten Morgen, als er mit dem Leader’s Car wieder auf die Anlage kam. „Es war meine erste Fahrt mit diesem Auto – was eine Kraft. Unglaublich beeindruckend.“ Auch Abraham Ancer war begeistert vom Night Shootout: „Es war super. Und Henriks Schlag? Unfassbar.“

„Rundum gelungener Abend“
„Es hat großen Spaß gemacht, den Jungs zuzusehen – auch weil sie selbst so eine Freude hatten. Nach einem langen Tag auf der Anlage war das keine Selbstverständlichkeit“, sagte Turnierdirektor Dirk Glittenberg, Geschäftsführer der U.COM Event. „Und die Schläge wecken tatsächlich die Hoffnung, dass es in diesem Jahr etwas werden könnte mit dem Hole-in-One an der 17.“

Die Top-Stars und ihre Begleitpersonen hatten vor dem Night Shootout ein besonderes Dinner im Garden Bistro am 18. Fairway genossen. 3-Sterne-Koch Thomas Bühner hatte seine Gäste mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnt. „Das Essen war großartig“, schwärmte Ancer. Und Kaymer ergänzte: „Das war wirklich ein rundum gelungener Abend.“

 

Casey, Ancer, Kieffer: Highlights der Presserunden

Maximilian Kieffer, Abraham Ancer und Paul Casey stellen sich zwei Tage vor Beginn der Porsche European Open den Fragen der Journalisten. Auf den virtuellen Pressekonferenzen sprechen die drei Protagonisten neben der Freude über die Rückkehr der Zuschauer unter anderem über die große sportliche Herausforderung, denen sich die Profis in dieser Woche stellen müssen. Dabei wurde eine Sache sehr deutlich: Der Porsche Nord Course ist, um Ancer zu zitieren, ein „Biest“.


Maximilian Kieffer

Nach zuletzt drei verpassten Cuts in Folge will Kieffer in dieser Woche wieder zu der Konstanz zurückfinden, die ihm in Österreich und auf Gran Canaria den zweiten Platz einbrachte. Eine konkrete Zielplatzierung hat der 30-Jährige jedoch nicht im Kopf. Dies sei nicht „zielführend“, so Kieffer, der aber auf jeden Fall den Cut schaffen und „dann am Montag noch eine gute Runde“ hinterherlegen will. Die Unterstützung ist ihm in dieser Woche jedenfalls gewiss. Nicht nur ein Großteil der jeweils 2.000 Zuschauer pro Tag werden Kieffer vor Ort die Daumen drücken. Auch Kieffers Eltern treten die Reise nach Winsen (Luhe) an. „Die beiden sind ziemliche Golf-Fans und freuen sich, einfach mal wieder ein Golfturnier anschauen zu können.“

Auf seine Einschätzung zum Porsche Nord Course angesprochen, äußerte Kieffer leichte Bedenken, ob seiner eigenen Stärken und Schwächen: „Es ist halt nicht unbedingt ein Platz, der mir liegt. Das muss man schon sagen. Der Platz ist sehr lang und Länge ist nicht so meine Stärke – eher so die Präzision.“


Abraham Ancer

Etwas mehr Länge vom Tee würde sich auch Ancer in dieser Woche wünschen. „20 bis 30 Yards mehr mit dem Driver würden mir definitiv helfen.“ Bei seinem geteilten achten Rang bei der US PGA Championship auf Kiawah Island bewies der Mexikaner aber bereits, dass er auch auf den langen Wiesen mithalten kann. Beim Pro-Am am Mittwoch spielte Ancer den Porsche Nord Course das erste Mal in seinem Leben. Dort entpuppte er sich als „absolutes Biest“. Trotzdem freut sich die Nummer 17 der Welt, die sich selbst als großen Porsche-Fan bezeichnet, auf den anspruchsvollen Test.

Über seinen ersten Besuch in Deutschland fand Ancer nur positive Worte. „Bislang ist es sehr gut. Alle Menschen sind nett und das Hotel ist großartig. Nur leider können wir nicht viel machen. Ich würde so gerne rausgehen und die Stadt kennenlernen.“ Die Sightseeing-Tour will Ancer aber definitiv nachholen, sobald es wieder möglich ist. „Ich komme zurück, wenn alles wieder etwas normaler ist.“

Generell scheint Ancer ein leidenschaftlicher Globetrotter zu sein, der noch viele verschiedene Länder erkunden will. „Ich liebe das Reisen und will an Plätze, die ich noch nicht kenne. Und was gibt es Besseres, als dies mit Golfturnieren zu verbinden.“


Paul Casey

Dass sich Porsche-Markenbotschafter Casey in Deutschland wohlfühlt, erkennt man am breiten Grinsen, das der Engländer fast ununterbrochen in seinem Gesicht trägt. Und er hat allen Grund dazu. Casey tritt in dieser Woche als Titelverteidiger der Porsche European Open an und freut sich auf die Rückkehr der Fans. „Es ist wunderbar. Die Fans sorgen für eine Atmosphäre, die wir alle vermisst haben.“ Ein weiterer Grund für die gute Laune ist Caseys Vorliebe für schnelle Autos – allen voran die von Porsche. „Ich kann mit meinem Lieblingsauto durch Hamburg fahren. Ich bin in Quarantäne. Also sagen wir es so: Ich nehme den weiten Weg nach Hause, wenn ich in die Bubble zurückkehre.“ Aber Casey hat auch viele Freunde in Hamburg und genießt, Teil der Porsche-Familie zu sein. „Wir reden über Golf und Autos. Da fällt es einem leicht zu grinsen.“

Nachdem die Porsche European Open im vergangenen Jahr ausfallen musste, freut sich Casey, endlich seinen Titel verteidigen zu können. „Wissend, welche Energie und welch Geld in das letztjährige Event gesteckt wurde, kann ich mir nur vorstellen, wie enttäuschend es für alle war, dass das Event nicht stattfand. Man kann die Erleichterung und Freude in den Gesichtern aller sehen. Es könnte nicht besser sein.“

Top-Stars der Porsche European Open 2021

 

  • Martin Kaymer: „Ein sehr spannendes Spielerfeld, das hochklassigen Golfsport verspricht.“
  • Abraham Ancer, mexikanischer Shooting-Star der US PGA Tour, gibt sein Europa-Debüt
  • Major-Sieger Henrik Stenson feiert Premiere bei den Porsche European Open
  • Titelverteidiger Paul Casey freut sich auf starke Konkurrenz
  • Maximilian Kieffer und Nicolai von Dellingshausen wollen ihre starke Frühlingsform nutzen
  • Umfassende TV-Berichterstattung auf Sky Sport, Sky Sport News, GOLFTV und Eurosport

 

Martin Kaymer blickt gespannt auf seinen ersten Start in Deutschland nach knapp zwei Jahren ­und eine Premiere bei den Porsche European Open 2021: Zum ersten Mal wird der zweimalige Major-Sieger auf dem herausfordernden Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses in der Metropolregion Hamburg abschlagen – und dabei vom 3. bis 6. Juni 2021 auf namhafte Konkurrenten treffen. Neben Titelverteidiger Paul Casey, der seinen Start früh zusagte, wird der Mexikaner Abraham Ancer, die Nummer 26 der Welt, auf das europäische Festland reisen. Zudem gibt der schwedische Major-Sieger Henrik Stenson sein Debüt.

„Es ist ein sehr spannendes Spielerfeld, das hochklassigen Golfsport verspricht“, sagt Martin Kaymer. „Ich bin sehr glücklich darüber, in Hamburg am Start zu sein. Ich mag die Stadt und habe auch aus Amateurtagen wirklich positive Erinnerungen. Zudem habe ich über das Turnier und den Porsche Nord Course von Tourkollegen sehr gute Dinge gehört. Der Kurs ist nicht nur lang – er bietet auch viele Setup-Optionen für die Turnierwoche. Das ist eine tolle Sache, das macht es für uns Spieler sehr interessant.“

Abraham Ancer, der 2019 als erster mexikanischer Golfer im International Team des Presidents Cup Geschichte schrieb und 2020 den Sprung in die Top 25 der Welt schaffte, kann seinen ersten Start in Deutschland kaum erwarten: „Zu sagen, ich wäre begeistert, wäre noch untertrieben“, so Ancer. „Ich freue mich auf die vielen neuen Erfahrungen, einen herausfordernden Golfkurs und als Auto-Liebhaber auf die vielen spektakulären Porsche Sportwagen. Hoffentlich finde ich die Zeit für ein paar Ausfahrten.“ Porsche Markenbotschafter Paul Casey schaut mit großer Vorfreude auf seine Titelverteidigung: „Ein starkes Feld ist immer eine gute Sache. Martin mit all seinen Titeln ist ein Superstar, gerade in Deutschland. Ihn am Sonntag auf den letzten Löchern herauszufordern – für diese Momente spielen wir, das wäre großartig. Die Jungs sind meine Freunde – und natürlich will ich sie schlagen.“

15 frühere Ryder-Cup-Spieler und viele Deutsche Stars im Feld

Bislang stehen zudem insgesamt 15 frühere Ryder-Cup-Spieler auf der Meldeliste, darüber hinaus in Alexander Lévy, Jordan Smith und Richard McEvoy drei ehemalige Titelträger der Porsche European Open. Zum hochklassigen Feld gehören auch die deutschen Golfer Maximilian Kieffer und Nicolai von Dellingshausen, die zuletzt mit Spitzenergebnissen auf der European Tour für Aufsehen sorgten. Daneben werden aus deutscher Sicht unter anderem Sebastian Heisele und der mehrfache European-Tour-Sieger Marcel Siem als heimische Hoffnungsträger abschlagen.

Siem ist dabei der einzige Spieler im Feld, dem es bei den Porsche European Open bisher gelang, sich einen der spektakulären Hole-in-One-Preise zu sichern. 2017 lochte er an der 17 zum Ass und gewann einen Porsche Panamera Turbo Sport Turismo. In diesem Jahr lockt die Spieler ein Taycan Turbo S Cross Turismo, das erste Derivat des erfolgreichen Elektro-Sportwagens.

Hoffnung auf Zuschauer besteht weiter

Beim Kampf um einen der prestigeträchtigsten Titel der European Tour dabei zu sein – dieses Erlebnis will der Veranstalter zumindest einer gewissen Zahl an Zuschauern vor Ort ermöglichen. So wird die Umsetzung eines Events mit Besuchern weiter verfolgt. „Die Zusammenarbeit mit den Behörden und der European Tour ist sehr konstruktiv. Klar ist, dass bei allen möglichen Szenarien die Sicherheit der Beteiligten im Vordergrund steht. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir intensiv an einer Lösung“, so Turnierdirektor Dirk Glittenberg.

Multimediale Berichterstattung

Um den Zuschauern zuhause ein umfassendes TV-Erlebnis zu bieten, sind die Porsche European Open live an allen vier Turniertagen (Donnerstag und Freitag jeweils von 13 bis 18 Uhr, Samstag von 13.30 bis 18 Uhr und Sonntag von 13 bis 17.30 Uhr) auf dem Pay-TV-Sender Sky Sport sowie frei zugänglich als Livestream auf skysport.de und der Streaming-Plattform GOLFTV zu verfolgen. Eurosport sendet zudem täglich eine einstündige Zusammenfassung des Turniers am Morgen des Folgetags. Der frei empfangbare TV-Sender Sky Sport News HD wird bereits ab Mittwoch vor Ort täglich nachrichtlich vom Porsche Nord Course mit Interviews der deutschen Spieler und der internationalen Topstars berichten. Auf der Turnier-Website entsteht ein Info-Hub mit einem multimedialen Angebot wie einem kostenlosen Livestream und einem Live-Scoring. Darüber hinaus werden Fans auf Social Media unter anderem die Möglichkeit haben, den Spitzenreitern des Turniers Fragen zu stellen.