Siem und Kieffer auf Rang zwei: “Das geilste Turnier”

Bei den deutschen Siegaspiranten Marcel Siem und Max Kieffer löste die Freude über ein historisches Ergebnis schnell die Enttäuschung über den verpassten Sieg ab. „Ich habe noch nie eine solch überragende Stimmung bei einem deutschen Turnier erlebt – und ich habe sie alle gespielt seit 1999“, so der 42-Jährige, der mit seiner Emotionalität die Fans immer wieder mitriss und dabei selbst überwältigt wirkte. „Das ist mit Abstand das schönste Turnier gewesen von der Atmosphäre. Der Golfplatz ist einfach mega. So viele Kids draußen. Ich glaube, das war ein richtig wichtiges Turnier für die Zukunft und unsere jüngeren Golfer auch.“ Siem und Kieffer sind nach Allen John 2018 und Bernd Ritthammer 2019 die nächsten deutschen Golfer, die in Hamburg ganz knapp am Heimsieg vorbeischrammen.

„Nach der dritten Runde habe ich eigentlich nicht mehr dran geglaubt. Ich war richtig fertig von der Woche. Aber dann war ich auf dem Platz und hatte ein ganz gutes Mindset. Aber der Vier habe ich dran geglaubt“, so Kieffer, der mit zwei Bogeys an den Löchern 13 und 14 die Tür für McKibbin aufgemacht hatte. „Die ersten zwei Runden liefen sehr gut und dann hatte ich einen harten dritten Tag. Ich bin sehr stolz darauf, wie ich mich zurückgekämpft habe.“

Das starke deutsche Ergebnis auf dem Porsche Nord Course rundet Freddy Schott auf dem geteilten 14. Rang ab (-1). „Mega Wetter, gutes Ballstriking gehabt – alles top. Hier muss man die Level-Par-Runde anders bewerten als auf den Plätzen, die wir zu Beginn der Saison gespielt haben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Top-20-Platzierung des Jahres“, so der 22-Jährige.

Die weiteren Ergebnisse der Deutschen: Marcel Schneider, Hurly Long (T33, +3), Nicolai von Dellingshausen, Max Schmitt (T59, +7), Yannik Paul (T66, +9), Marc Hammer (T69, +10), Jannik de Bruyn (T72, +14).

 

Marcel Siem, T2 (71, 73, 70, 71; -7)

“Das einzige Mal, dass die Hand gezittert hat, war beim zweiten Schlag auf der 18. Deswegen ist der auch nach rechts weggegangen. Auf dem ersten Abschlag war schon heftig, wie mich die Leute da hochgejubelt haben. Ich war eigentlich sehr kontrolliert, dachte, ich bekomme das alles ganz gut hin. Auf der 1 musste ich dann erst einmal doppelt durchatmen. Das war so schön. Hat total Spaß gemacht. Das war eine der geilsten Golfrunden, die ich je spielen durfte vor so vielen Zuschauern – war richtig cool.

Ich habe noch nie eine solch überragende Stimmung bei einem deutschen Turnier erlebt – und ich habe sie alle gespielt seit 1999. Das ist mit Abstand das schönste Turnier gewesen von der Atmosphäre. Der Golfplatz ist einfach mega. So viele Kids draußen. Ich glaube, das war ein richtig wichtiges Turnier für die Zukunft und unsere jüngeren Golfer auch. Dass sie so viele Deutschen zugucken und Max und ich auch vorne mitspielen konnten. Das ist auf jeden Fall, Häkchen dran, das geilste Turnier.

Eigentlich peinlich, weil ich den Platz in und auswendig kenne. Aber ich habe in meinem Birdie Book die Distanzen vom falschen Abschlag notiert. Daher dachte ich, ich kann ein Holz 3 spielen, um auf dem Fairway zu landen. Leider war das Wasser aber deutlich näher als gedacht. Daran sieht man mal: Selbst nach 23 Jahren auf der Tour hat man noch nicht ausgelernt. Nächstes Mal werde ich mich besser vorbereiten.”

 

Max Kieffer, T2 (69, 71, 75, 70; -7)

“Nach der dritten Runde habe ich eigentlich nicht mehr dran geglaubt. Ich war richtig fertig von der Woche. Aber dann war ich auf dem Platz und hatte ein ganz gutes Mindset. Ab der 4 habe ich dran geglaubt, mein eigenes Spiel gespielt und nicht mehr auf das Leaderboard geschaut.

Normalerweise gucke ich immer auf das Leaderboard. Es war einfach so eng und nach gestern wollte ich einfach mein eigenes Spiel spielen. Mein Ziel war so acht unter. Die ersten zwölf Löcher habe ich das ziemlich überragend gemacht.

Ich hätte an der 18 ein Birdie machen müssen. Nach dem Abschlag habe ich wirklich die schlechteste Nummer gehabt, die man haben kann. Das Rescue war genau an der Kante. Wenn ich das nicht treffe oder ein bisschen Wind kommt, ist das im Wasser. Das Holz 3 war eigentlich viel zu lang, aber dann habe ich einen Dreiviertel-Schwung gemacht, ein hoher Fade. Der war sehr gut. Beim Chip dachte ich, der wäre ein bisschen schneller. Und ich dachte, ich hätte einen guten Putt gemacht. Schade, dass der noch nach rechts abgebogen ist. Die 18 ärgert mich.

Ich bin sehr stolz darauf, wie ich mich zurückgekämpft habe. Die ersten zwei Runden liefen sehr gut und dann hatte ich einen harten dritten Tag. Heute habe ich bis zum Schluss gekämpft und mich nicht von meinen Fehlern aus der Ruhe bringen lassen.”

 

Freddy Schott, T14 (71, 75, 72, 73; -1)

“Es war eigentlich eine gute Runde. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Mega Wetter, gutes Ballstriking gehabt – alles top. Hier muss man die Level-Par-Runde anders bewerten als auf den Plätzen, die wir zu Beginn der Saison gespielt haben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Top-20-Platzierung des Jahres.

Das Birdie auf der 18 war sehr wichtig. Ich habe auf das Leaderboard geschaut, wo ich liege und gesehen, dass ich 19. bin. Den Bunkerschlag wollte ich daher nicht auf sicher spielen.

Ich habe die ganze Zeit auf diese Woche gewartet, in der ich mich wohlfühle und sich mein Spiel gut anfühlt. Das war so eine Woche und jetzt freue ich mich auf den Rest.

Das ist mein zweites Zuhause. Es war eine tolle Woche. Meine Familie war da. Ich hatte alle Menschen hier, die mir gerne beim Golfen zusehen und mit denen ich abends gerne essen gehe. Es war eine Woche Golf, in der ich auch sehr viel Spaß gehabt habe.”

Kieffer startet überragend – vier Deutsche in den Top Ten

Als am Nachmittag die Sonne den Porsche Nord Course in warmes Licht tauchte, setzte sich unter den Fans auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg die Gewissheit durch: Bei diesen Porsche European Open 2023 ist die Chance auf den ersten deutschen Heimsieg seit 15 Jahren auf der DP World Tour tatsächlich so groß wie noch nie. Es wäre der erste deutsche Titel, seit das Traditionsturnier, das in diesem Jahr seine 40. Austragung feiert, 2015 nach Deutschland kam.

Der Weg bis zum letzten Putt am späten Sonntagnachmittag ist noch weit. Doch nach einer von vier Runden gestaltet sich das Leaderboard bereits so, wie es sich die heimischen Fans gewünscht hatten: Ein Deutscher an der Spitze, drei Deutsche unter den besten Zehn, ein Hole-in-One eines deutschen Nachwuchsprofis und weitere beeindruckende Ergebnisse im internationalen Spitzenfeld des ersten Weltklasse-Events der Saison in Deutschland.

Kieffer: „Ich freue mich schon sehr auf morgen“

Der Mann des Tages für die deutschen Fans war Max Kieffer, der sich gemeinsam mit dem Schweden Simon Forsström dank einer spektakulären ersten Runde von 69 Schlägen an die Spitze des Leaderboards setzen konnte. Der 32-Jährige, der im vergangenen Jahr mit seinem Sieg beim D+D Czech Masters die sieglose Zeit von acht Jahren ohne deutschen Sieg auf der DP World Tour beendet hatte, war auf der 1 gestartet – und wie. „Da waren einige Highlights dabei, lange Putts, einmal eingechippt. Das hat mich natürlich beflügelt.“ Schnell ging es mit drei unter Par an die Spitze. „Eigentlich hätte ich auf den zweiten Neun mit Rückenwind und sehr guten Schlägen noch mehr mitnehmen können. Aber dann sind die Putts nicht gefallen.“ So bleibt Luft nach oben – wenn auch nicht allzu viel. „Es war ein großartiger Tag. Das war sehr cool heute, hat sehr viel Spaß gemacht, ein super Support von den Zuschauern. Ich freue mich schon sehr auf morgen.“

Dann wird es früh losgehen – wieder bei voraussichtlich niedrigeren Temperaturen. „Jetzt geht es darum, gut ins Bett zu kommen und morgen früh um 5 aufzustehen. Meistens ist es morgens leichter zu spielen, auch wenn es kalt sein wird. Gut ist, dass wir aus Deutschland kommen und einen langen Winter hatten“, lachte Kieffer – wie so oft an diesem Tag.

 

Marcel Siem: „Ich liebe das Turnier“

Auch Marcel Siem, der bei zwei unter Par auf dem geteilten siebten Rang liegt, zeigte sich zufrieden, auch wenn er nach einem Ergebnis von drei unter Par nach neun Löchern noch eine bessere Runde im Blick hatte: „Hätten Sie mir vor der Runde ein zwei unter gegeben, ich hätte es genommen.“ Der 42-Jährige weiß, er ist noch voll im Rennen – und das bei bester Laune. „Es ist ein sehr wichtiges Turnier für mich, ich spiele gut im Moment. Es ist mega schön hier. Ich habe noch nie ein Turnier gehabt, bei dem es so familiär ist. Sponsoren, Freunde – alle sind da. Ich liebe das Turnier. Es wird immer besser.“

Neben Siem findet sich dessen Kumpel Freddy Schott, der sich nach zuletzt nicht ganz zufriedenstellenden Wochen eindrucksvoll zurückmeldete. „Die Stimmung war super, schön viele Leute, das macht richtig Bock“, so der 22-Jährige, der sich zwischenzeitlich mit vier Birdies in Folge alleine an die Spitze gesetzt, dann aber mit einem Triple-Bogey am Par 3 der 8, seiner 17. Bahn, wieder von ganz vorne verabschiedet hatte – vielleicht nur für den Moment.

Hole-in-One-Schütze Jannik de Bruyn: „Das war mega“

Für einen weiteren Höhepunkt, nicht nur aus deutscher Sicht, sorgte Nachwuchsgolfer Jannik de Bruyn, der mit einem Ass an der zweiten Bahn für großen Jubel sorgte. Mit einem Eisen 7 lochte er seinen Abschlag am 174 Meter langen Par 3. „Das war mega. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so happy war auf dem Platz“, so der 23-Jährige, der sich am späten Abend ebenfalls auf dem siebten Rang positionierte. „Ich habe gar nicht damit gerechnet. Es war ein guter Schlag, aber eigentlich wollte ich das Tee schon aufheben, habe aber in der letzten Sekunde noch gemerkt, dass er rein gegangen ist.“

Dass nicht nur deutsche Fans und deutsche Golfer auf dem Porsche Nord Course für gute Stimmung sorgten, erlebte der Däne Marcus Helligkilde bei seiner starken 70er Runde, die ihn auf den geteilten dritten Rang neben Joost Luiten (Niederlande), Kristian Krogh Johannessen (Norwegen) und Jordan Smith (England), den Porsche European Open Sieger von 2017, führte: „Es ist etwas Besonderes hier. Ich wohne beim Vater meines Caddies, der in der Nähe von Hamburg lebt. Es fühlt sich also ein bisschen wie ein Heimturnier an. Ich sehe auch viele dänische Menschen mit Flaggen hier draußen, die uns anfeuern. Alles fühlt sich ein wenig wie zuhause an. Es ist ein brillanter Golfplatz, ein sehr guter Test.“

Titel im Blick: Deutsche Stars bereit für das Heimspiel

Es ist eine neue deutsche Welle – eine, die es bisher so noch nie gab: Vier Turniersiege in
gut sieben Monaten zwischen Sommer 2022 und Frühjahr 2023, dazu zahlreiche Top Tens und erfolgreiche
Aufstiege von der Challenge Tour. Es gab viel zu feiern für deutsche Golfer. Die Zahl der deutschen
Golferfolge in Europas Spitzenliga des Golfsports ist pünktlich zum Start der Porsche European Open 2023
vom 1. bis 4. Juni auf Höchststand.

Hurly Long bringt es am prägnantesten auf den Punkt: „Lange hatte man das Gefühl, da oben spielen die
Göttlichen: die Kaymers, Siems, Kieffers. Heute merken wir: Auch wir können auf der DP World Tour oben
mitspielen.“ Es ist der Glaube an die eigene Stärke, Alexander Knappe nennt es „schönes Selbstverständnis.
Wenn die Jungs, mit denen wir Proberunden spielen, plötzlich erfolgreich sind, ist es für den Kopf viel
einfacher zu verstehen, dass ich auch selbst in so eine gute Situation kommen kann.“ Dieses
Selbstverständnis führt zu Erfolgen.

Letzter Heimsieg vor 15 Jahren

Die Zahl vollwertiger Mitglieder auf der DP World Tour aus Deutschland liegt in diesem Jahr bei zehn
Spielern – Rekord. Insgesamt werden 19 deutsche Golfer bei der 40. Ausgabe des Traditionsturniers auf
dem Porsche Nord Course am Abschlag stehen. Passend zur Jubiläumsaustragung sind die Titelhoffnungen
groß. Nick Bachem, Marcel Siem, Maximilian Kieffer und Yannik Paul sorgten mit ihren Siegen auf der DP
World Tour für ein spektakuläres Ende der acht Jahre langen Wartezeit auf der DP World Tour. Nun
schlagen sie bei den Porsche European Open erstmals als Champions gemeinsam in Deutschland ab.
Die deutschen Golfer haben dabei eine besondere Marke im Blick: Ein deutscher Sieg bei einem Heimturnier
liegt 15 Jahre zurück. Diese Pause wollen die Heimspieler beenden. Es ist eine historische Chance für die
deutschen Golfer. Vor dem Start des Turniers an diesem Donnerstag sprechen sie offen über Titelträume
und die inspirierende Stimmung auf der Tour.

 

Marcel Siem – Startzeiten: Runde 1 7.50 Uhr (Tee 10), Runde 2 12.50 Uhr (Tee 1)

„Auf diesem fantastischen Golfplatz vor deutschen Fans zu spielen, ist mega. Wenn Familie und Freunde
dabei sind – das ist wie der 12. Mann beim Fußball. Für mich haben die Porsche European Open einen
riesigen Stellenwert. Die Beteiligten hier machen einen großartigen Job, das Turnier steigert sich jährlich, da
fließt unglaublich viel Herzblut rein. Für die Zuschauer ist das Event perfekt – und ich freue mich auf eine
tolle Woche.“

Erfolge seit PEO 2022: Aufstieg in die DP World Tour und Titel Hero Indian Open 2023

Nick Bachem – 7.50 Uhr (Tee 10) / 12.50 Uhr (Tee 1)

„Mein erster Start als Mitglied der DP World Tour bei den Porsche European Open ist sowieso schon speziell.
Jetzt als Sieger auf der Tour ist das noch krasser. Ich freue mich darauf, Freunde und Familie direkt vor Ort
dabei zu haben, die sonst nicht so dabei sein können. Mit ihnen nach der Runde abhängen können und ihnen
das Tourleben, das sie sonst nicht miterleben, zeigen zu können, ist super. Das will ich genießen. Das Turnier
ist ein super Event mit vielen Leuten, die eine gute Zeit haben. Es gibt tollen Golfsport hautnah – und in
diesem Jahr viele starke deutsche Spieler bei hoffentlich gutem Wetter. Das wird toll.“

Erfolge seit PEO 2022: Aufstieg in die DP World Tour und Titel Jonsson Workwear Open 2023

 

Max Kieffer – 12.50 Uhr (Tee 1) / 7.50 Uhr (Tee 10)

„Das Event hat eine beeindruckende Historie. Seinen Namen auf der Trophäe mit all den Legenden des
Golfsports zu sehen, wäre natürlich ein großer Traum. Gerade in diesem Jahr bei der 40. Austragung. In
erster Linie ist es die super Atmosphäre, auf die ich mich sehr freue. Und vielleicht gibt es ja einen speziellen
deutschen Flight über die ersten beiden Tage – da wäre die Stimmung sicherlich unglaublich.“

Erfolge seit PEO 2022: Titel D+D Real Czech Masters 2022

 

Yannik Paul – 12.50 Uhr (Tee 1) / 7.50 Uhr (Tee 10)

„Ich freue mich riesig auf die vielen deutschen Fans und die erste Gelegenheit, wieder in Deutschland zu
spielen. Hier ist der Support immer stark, das ist schön. Und hier dann ein DP World Tour Event zu gewinnen
– das wäre sehr besonders. Ich würde gerne am Sonntag in einer der letzten Gruppen spielen und dann eine
Chance auf den Sieg haben.“

Erfolge seit PEO 2022: Aufstieg und Titel Mallorca Golf Open 2022

Alexander Knappe – 13.30 Uhr (Tee 1) / 8.30 Uhr (Tee 10)

„Die Porsche European Open stehen für mich ganz oben auf der Liste der wichtigsten Turniere der Saison –
nicht nur, weil sich im Norden Deutschlands alles wie zuhause anfühlt. Ich freue mich tatsächlich darauf, den
norddeutschen Dialekt zu hören. Und darauf, viele bekannte Gesichter zu sehen und meinen Coach dabei zu
haben. Weil Profisport selten so hautnah zu erleben ist und es immer viel beeindruckender ist als im TV,
sollten Fans unbedingt live dabei sein.

Erfolge seit PEO 2022: Aufstieg mit Titel auf Challenge Tour, zwei Top Tens 2023 auf DP World Tour

 

Marcel Schneider – 7.40 Uhr (Tee 10) / 12.40 Uhr (Tee 1)

„In diesem Jahr möchte ich um den Sieg mitspielen – nachdem ich nun zweimal hintereinander in der Top
Ten war. Ich freue mich auf die Stimmung und Atmosphäre bei diesem Event sowie den topgepflegten
Green-Eagle Platz. Die Verbundenheit mit den Fans in Deutschland ist hoch, das macht das Turnier noch
besonderer. Das Event ist von vorne bis hinten super organisiert, es werden sicherlich wieder die besten
Spieler der DP-World Tour dabei sein und als Fan hat man die Chance, diese hautnah zu erleben.“

Erfolge seit PEO 2022: 4 Top Tens auf der DP World Tour

Nicolai von Dellingshausen – 8.10 Uhr (Tee 10) / 13.10 Uhr (Tee 1)

„Es ist immer motivierend, wenn wir vor heimischen Fans spielen. Ich freue mich auf den Platz in Green Eagle,
der einem wirklich alles abverlangt. Die Porsche European Open sind eines meiner Highlight-Events in
diesem Jahr! Und als Fan sollte man unbedingt dabei sein, um live sehen zu können, wie ein Golfplatz die
Spieler testet und ihnen auch gerne den letzten Nerv raubt.“

Erfolge seit PEO 2022: Aufstieg mit Titel auf Challenge Tour, zwei Top Tens 2023 auf DP World Tour

 

Hurly Long – 12.30 Uhr (Tee 1) / 7.30 Uhr (Tee 10)

„Ich freue mich sehr, in Deutschland Turniere zu spielen. Sie sind immer toll organisiert, wir haben viele
Zuschauer, der Porsche Nord Course ist ein toller Platz – es ist allgemein einfach ein cooles Turnier. Selbst
wenn es nicht in Deutschland wäre, wäre das so. Aber hier kommt dazu, dass bei guten Schlägen wie im
Fußball gejubelt wird, da der Support natürlich da ist. Es macht sicher allein riesigen Spaß, den ganzen Tag an
der 18 zu sitzen und da zuzuschauen. Ich finde, bei Golf der höchsten Klasse sollte man auf jeden Fall die
Chance nutzen und dabei sein.“

Erfolge seit PEO 2022: 4 Top Tens auf der DP World Tour

 

Freddy Schott – 13.30 Uhr (Tee 10) / 8.30 Uhr (Tee 1)

„Man muss diesen Platz einmal gesehen und wenn möglich gespielt haben. Ich persönlich behaupte, dass es
in Deutschland keinen Platz mit dieser Qualität gibt, die wir dort Jahr für Jahr vorfinden. Das gilt während als
auch neben der Turnierwoche. Ich freue mich unglaublich auf das Event und die deutschen Fans!“

Erfolge seit PEO 2022: Aufstieg mit Titel auf der Challenge Tour

 

Tickets für die 40. Austragung des Traditionsturniers sind hier erhältlich: www.porscheeuropeanopen.com/tickets

Lieblingsspots der Heimspieler auf dem Porsche Nord Course

Es wird ein ganz besonderes Heimspiel für eine große Gruppe deutsche Top-Golfer, die vom 1. bis 4. Juni auf dem Porsche Nord Course um die prestigeträchtige Trophäe des Traditionsturniers kämpfen. Die Chance auf einen Heimsieg, den ersten auf der DP World Tour seit 15 Jahren, ist vielleicht so groß wie nie. Dabei freuen sich die deutschen Deutschen um die amtierenden Titelträger Marcel Siem, Nick Bachem, Yannik Paul und Max Kieffer neben den Heimfans vor allem auch auf den Austragungsort. Wir haben zehn deutsche Starter nach ihrem Lieblingsspot auf dem berühmten Porsche Nord Course gefragt.

 

Marcel Siem

Die Löcher 16, 17 und 18 sorgen für eine gewaltige Atmosphäre. Der zweite Schlag auf der 18 ins Grün vor den Naturtribünen und dem Riesenrad ist richtig geil.

Nick Bachem

Die 18 gibt einem ein richtiges Stadiongefühl. Das habe ich als Amateur mit Deutschlandfahne auf dem Shirt immer sehr genossen. Lieblingsschlag ist der Abschlag auf dem Par 3 der 14. Ein supercooles Loch mit viel Wasser vor dem Loch. Sehr kurz, aber dennoch schwierig. Und zudem ist dort immer viel los mit den Naturtribünen drum herum.

Max Kieffer

Das Gefühl beim zweiten Schlag auf der 18 ist großartig. Gleichzeitig ist der Schlag sehr tricky. Das macht es sehr besonders.

Yannik Paul

Lieblingsspot: Der Blick auf der 18, wenn man sich für den zweiten Schlag bereit macht, der ist wirklich spektakulär.

Alexander Knappe

Der erste Abschlag. Als deutscher Spieler wird man dort immer lautstark unterstützt.

Marcel Schneider

Ganz klar die 17. Als Schwabe ist da dieser Kindheitstraum…einmal einen Porsche zu fahren! Und an der 17 mit dem Hole-in-One-Fahrzeug kommt man diesem Traum viermal sehr nahe. Vielleicht gelingt es mir ja dieses Jahr, den Porsche zu gewinnen!

Nicolai von Dellingshausen

Wie bei vielen anderen auch: Die 18 bietet eine beeindruckende Kulisse und ist ein superspannendes Schlussloch.

Hurly Long

Der zweite Schlag an der 18. Es ist einfach ein tolles Golfloch. Mit einem guten Schlag wird man belohnt und mit dem schlechten bestraft – ein sehr faires und sehr gutes Finish.

Freddy Schott

Der Schlag ins Grün an Loch 4. Hier kannst du vom Tee einige Meter ins Grün sparen, hast aber natürlich das Risiko links. Und selbst mit der aggressiven Linie vom Tee, hast du einen anspruchsvollen Schlag auf das Halbinsel-Grün. Wenn du weniger aggressiv vom Tee bist, schlägst du auf einmal ein Eisen 5 oder 6 auf dieses sehr gut verteidigte Grün. Einfach ein geiles Loch!

 

Tickets für die 40. Austragung des Traditionsturniers sind hier erhältlich: www.porscheeuropeanopen.com/tickets

Runde 1: Li und Lagergren vorn, deutsches Quartett lauert

Schwierige Bedingungen zum Auftakt: Die siebte Austragung der Porsche European Open empfing das internationale Spitzenfeld trotz Sonnenschein am Nachmittag mit einer kniffligen Startaufgabe. Der lange Porsche Nord Course (7.057 Meter) mit seinem anspruchsvollen Rough und den vielen Wasserhindernissen spielte sich nach den Regenfällen vom Mittwoch und immer wieder auffrischendem Wind am Donnerstag alles andere als einfach. Das machte auch einigen Top-Golfern Schwierigkeiten – während andere im Feld die Chance nutzten.

Dazu zählte zuvorderst der Chinese Haotong Li, der sich am Vormittag mit einer starken 67er Runde (-5) an die Spitze des Leaderboards setzte. „Ich fühle mich großartig, trotz der schwierigen Bedingungen, und bin sehr zufrieden“, sagte Li, der nur ein Bogey bei gleichzeitig sechs Birdies notierte. „Morgen werde ich mich einfach entspannen und so weitermachen.“ Neben dem 26-jährigen Chinesen, mit zwei Siegen auf der DP World Tour dekoriert, setzte sich am späten Abend der Schwede Joakim Lagergren an die Spitze. Dafür durfte er als einer der Tagesbesten seine Fahrt ins Hotel im Leader’s Car antreten. „Ich habe das Auto schon auf Fotos gesehen und ich freue mich riesig drauf“, so Lagergren.

Aus deutscher Sicht überzeugten in erster Linie die Talente Freddy Schott und Matti Schmid. Beide platzierten sich mit 70er Runden (-2) knapp hinter der Spitzengruppe und neben Titelverteidiger Marcus Armitage aus England auf dem geteilten elften Rang. „Man muss hier schon kämpfen, um eine gute Runde zu spielen“, sagte Schmid nach der Runde. „Ich will morgen genauso spielen wie heute, viele Grüns treffen und so viele Chancen wie möglich herausspielen.“ Freddy Schott ging „happy von der 18. Ich bin sehr strategisch und eher defensiv herangegangen. Auch, weil ich ja weiß, was hier um die Grüns herum für Gefahren lauern.“

Auch Marcel Siem war zufrieden. Mit seiner Handverletzung fühlt sich der 41-Jährige nach eigener Aussage bei 90 Prozent. Das reichte für eine 71 und den geteilten 21. Rang. „Es war nicht einfach heute da draußen und der Platz hat sich sehr, sehr lang gespielt. Aber ich bin sehr zufrieden, bin auch geduldig geblieben“, so Siem. Es ist eine solide Ausgangsposition nach den ersten 18 Löchern – auch für Jannik de Bruyn auf demselben Rang.

Fleetwood und Stenson müssen kämpfen

Keinen guten Auftakt erwischten die Top-Stars Tommy Fleetwood, Henrik Stenson und Nicolai Højgaard. Der englische Spitzengolfer Fleetwood rutschte mit einem Triple-Bogey an der 17 kurz vor Schluss noch deutlich ab und kommt auf ein Tagesergebnis von drei über Par. Ryder-Cup-Kapitän Stenson hatte sich warme Temperaturen zum Heißlaufen gewünscht, wurde am frühen Morgen aber nie richtig warm. Als die Sonne vom blauen Himmel auf den Porsche Nord Course schien, war der Schwede bei fünf über Par bereits im Clubhaus. Einen Tag zum Abschreiben erlebte Nicolai Højgaard. Die dänische Zukunftshoffnung liegt nach Tag eins bei acht über Par abgeschlagen auf einem der hinteren Plätze.

 

Stimmen des Tages:

Haotong Li (67, -5): „Ich fühle mich großartig, trotz der schwierigen Bedingungen, und bin sehr zufrieden. Die ersten drei Löcher haben mir sehr geholfen. Ich habe solide gespielt. Morgen werde ich mich einfach entspannen und so weitermachen.“

Wil Besseling (68, -4): „Es war ein harter Tag. Der Wind war sehr stark und es war nicht warm. Der Platz war lang. Ich hatte nicht mein bestes Spiel heute, aber bis zum 15. Loch lief es gut. Dann habe ich ein paar Fehler gemacht. Es war aber schön, den Tag mit einem Birdie zu beenden.“

Victor Perez (69, -3): „Ich bin natürlich sehr glücklich. Der Kurs kann ziemlich knifflig sein. Man kann hier wirklich ein gutes Ergebnis erzielen, auch wenn die Runde ziemlich lang werden, wenn man vom Fairway abkommt und ins Rough gerät. Es war wichtig, einen guten Start zu haben.“

Matti Schmid (70, -2): „Ich habe schlecht gedrivet, aber viele gute Eisen geschlagen. Mein kurzes Spiel war auch sehr solide und ich habe gut geputtet. Man muss hier schon kämpfen, um eine gute Runde zu spielen. Ich will morgen genauso spielen wie heute, viele Grüns treffen und so viele Chancen wie möglich herausspielen. Und wenn sie fallen, dann fallen sie. Es ist einer der schwersten Plätze auf der Tour.

Freddy Schott (70, -2): „Ich habe versucht, das Schlimmste zu vermeiden auf dem Platz und habe somit meine Chancen bekommen und diese genutzt. Dementsprechend bin ich auch happy von der 18 heruntergegangen. Ich bin sehr strategisch und eher defensiv herangegangen. Auch, weil ich ja weiß, was hier um die Grüns herum für Gefahren lauern.“

Marcus Armitage (70, -2): „Meine erste Runde als Titelverteidiger war anfangs ein wenig holprig. Ich hatte einfach noch nicht meinen Golfschwung, aber ich bin dabeigeblieben. Ich habe ein paar entscheidende Putts gemacht, als ich sie brauchte, und ich habe gegen Ende Feuer gefangen, als ich es brauchte. Ich bin wirklich zufrieden mit dem heutigen Tag. Sie haben die Abschläge zurückgesetzt und wir haben immer noch das Gefühl, dass er lang ist. Der Platz ist dieses Jahr ein bisschen weicher. Die Bedingungen und das Rough sind noch nicht ganz so brutal. Es wird über das Wochenende etwas brutaler werden. Aber der Platz spielt sich fantastisch.“

Marcel Siem (71, -1): „Es war nicht einfach heute da draußen und der Platz hat sich sehr, sehr lang gespielt. Aber ich bin sehr zufrieden, bin auch geduldig geblieben. Ich habe hier tolle Unterstützung bekommen in Green Eagles, es ist sehr, sehr herzlich hier alles.“

Jannik de Bruyn (71, -1): „Es war eine sehr angenehme Runde. David [Howell] ist ein cooler Typ, sehr entspannt und hat immer einen guten Spruch auf den Lippen. Deswegen war das von Beginn an sehr locker und entspannt. Ich könnte nicht zufriedener sein mit dem Ergebnis, weil ich vom Tee echt ziemlich schlecht war, wenige Fairways getroffen habe und wir uns trotzdem gut durchgekämpft haben. Ich habe wenige Bogeys gemacht, was auf diesem Platz wichtig ist. Diesen Kurs am Ende unter Par spielen, das unterschreibe ich immer.“